Tobruk/Libyen: Wütende Proteste im Parlament
Tobruk (ParsToday/FarsNews) - Mehrere Libyer haben das Gebäude des Repräsentantenhauses (Parlament) in Tobruk im Osten des Landes angegriffen.
Libyer haben am Freitagabend vor dem Sitz des Repräsentantenhauses (Parlament) in Tobruk demonstriert, um gegen die chaotischen Lebensbedingungen zu protestieren.
Laut diesem Bericht betraten die Demonstranten dann das Parlamentsgebäude und verbrannten einige offizielle Dokumente. Mehrere libysche Fernsehsender berichteten, dass es Demonstranten gelungen sei, in das Parlamentsgebäude einzubrechen und es zu zerstören.
Auf Bildern libyscher Fernsehsender ist zu sehen, wie sie an dem Gebäude in der Stadt Tobruk Feuer entzündeten und Steine schmissen.
Die libysche Nachrichtenseite "Al-Wasat" meldete, die Demonstrierenden verlangten die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen forderten.
Zuvor war es den Angaben zufolge auch in anderen Städten zu Demonstrationen gekommen. In der Hauptstadt Tripolis im Westen des Landes haben sich Hunderte Menschen versammelt, um gegen die Milizen und politischen Führer zu protestieren. Die Manifeste forderten auch eine bessere Stromversorgung und niedrigere Brotpreise.
Seit dem Sturz von Muammar Gaddafi, dem ehemaligen Diktator von Libyen im Jahr 2011, mit der Intervention ausländischer Staaten, ist das Land immer noch in Instabilität und Bürgerkrieg verwickelt.
Aufgrund der mangelnden Einigkeit des militärischen Establishments und der Regierungsposten und andererseits aufgrund der Meinungsverschiedenheiten zwischen den internen Parteien leidet das nordafrikanische Land unter Instabilität und einem politischen Vakuum.
Libyen hat zwei Regierungen – eine international anerkannte mit Sitz in der Hauptstadt Tripolis, die seit 2021 von „Abdelhamid Dbeibah“, und die andere mit Sitz in Tobruk im Osten des Landes, die von „Fathi Baschagha“ geleitet und vom abtrünnigen General Khalifa Haftar unterstützt wird.