wir und unsere Hörer- Teil 99
Hörerpostsendung am 12. Februar 2017 - Bismillaher rahmaner rahim - Ein herzliches Willkommen zur heutigen Hörerpostsendung für Sie liebe Hörerfreunde. Heute knüpfen wir an die letzte Sendung an, denn die Zuschrift von Hörerfreund Lutz Winkler aus der Serie der letzten in Teheran eingetroffenen Hörerpost konnten wir ja am letzten Sonntag aus Zeitgründen nicht mehr vorlesen und hatten es auf heute verschoben.
Einem Empfangsbericht vom 1. Dezember, in dem uns Herr Winkler SINPO-Werte von 4 für die 7425 kHz bestätigte, legten die Winklers auch wieder ihren Jahresbericht über die Ereignisse in der Familie bei. So können auch 'Wir und unsere Hörer' ein wenig am Leben der Familie teilhaben. Eine schöne Tradition. Wir lesen nach ein wenig Musik gemeinsam aus diesem Bericht für Sie vor.
"Schmitten im Advent 2016
Liebe Freunde in Teheran!
Es ist wieder kalt und die Tage sind kürzer geworden. Der Garten ist aufgeräumt und winterfest, es hat auch schon den ersten Schnee und Frost gegeben. Das neue Vogelhaus wird schon fleißig von den Meisen und Finken frequentiert. Nun ist also die Zeit gekommen, sich zu besinnen und auf die schönen und vielleicht auch nicht so schönen Momente des Jahres zurückzublicken.
Inzwischen haben wir uns auf unser Leben in Zweisamkeit eingestellt und bewältigen unseren Alltag ganz gut. Christiane arbeitet immer noch an manchem Wochenende. An anderen haben wir Zeit, gemeinsam laufen zu gehen oder etwas zu unternehmen, auch bleibt Zeit für die Hobbys.
Wir verbringen immer noch gern viel Zeit bei Wanderungen im Taunus, und das im Wechsel der Jahreszeiten. Der Winter war im letzten Jahr relativ mild, die Schneefallgrenze schwankte immer um Schmitten. Das Autofahren machte wenige Schwierigkeiten. Und so freuten wir uns auch auf das Frühjahr, welches aber trotzdem auf sich warten ließ – immer wieder Schneefälle und Kälte-.
Wir haben in diesem Jahr viel im Haus renoviert, im Februar war die obere Etage dran. Nach 18 Jahren und 3 Kindern war auch ein neuer Teppichboden nötig. Sehr spannend, wie man eine 5 m lange, sehr dicke und schwere Teppichrolle durch unser doch sehr enges Treppenhaus nach oben bekommt. Irgendwie ging es dann aber doch relativ schnell – mit einem entschlossenen Hau-Ruck. Aber wir merken bei solchen Aktionen dann doch: wir sind nicht mehr so jung. Jetzt ist das ehemalige Kinderzimmer sehr gemütlich als Gästezimmer mit Leseecke eingerichtet. Es wird sehr gern von uns und den Kindern genutzt, wenn sie einen Teil der Semesterferien hier verbringen."
Im Mai haben wir wieder Wien besucht. Neben Besichtigungen und Bummeln stand ein Konzertbesuch bei den Wiener Philharmonikern auf dem Programm. Der Saal des Konzerthauses war schon ein besonderes Klangerlebnis. Die Stadt im Frühsommer zu erleben und sich auch abseits der üblichen Tourstenströme zu bewegen, macht uns beiden immer wieder große Freude.
Christiane hat ihr Kunstengagement in Sachen Ausstellungen und Märkte etwas reduziert – in diesem Jahr hat sie sich ein neues Feld erschlossen, die digitale Kunst. Zeichnungen werden somit auf einem Tablet gezeichnet und sind dann sofort im Computer. Das macht den Verkauf und die Weiterverwendung einfacher, gerade im Illustrationsbereich.
Lutz hat in diesem Jahr den Antennenpark vollkommen umgestaltet. Alle Antennen befinden sich jetzt auf dem Hang. Und alles funktioniert auch sehr gut – nur die Zeit ist noch die große Mangelware für das Hobby. Und zu basteln und zu schrauben gibt es aber immer etwas.
Der Sommer hat uns in diesem Jahr gut gtan, im Juni waren wir an der Ostsee – auf der Insel Usedom in Heringsdorf. 14 Tage das Auto stehen lassen und die Natur genießen (zu Fuß oder mit dem Fahrrad), die Seeluft, die Aussichten auf das Meer – das war wirklich Urlaub pur.
Viele schlimme und auch traurige Nachrichten haben uns erreicht. Diese zeigten uns, dass wir recht zufrieden sein können. Und es gab Nachrichten, die uns Hoffnung geben.
Wir denken, dass dies alles zum Leben dazu gehört. Und doch sind wir dankbar, dass wir auch dieses Jahr gesund und glücklich verleben durften. Nun wollen wir die Zeit im Advent und Weihnachten genießen.
Ich möchte mich an dieser Stelle für die Hörerbetreuung und die Sendungen bei Ihnen bedanken.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien alles Gute, viel Gesundheit und einen guten Start in das Kalenderjahr 2017 Ihr Hörer Lutz Winkler"
Wir wünschen unserem Hörerfreund und seiner Familie auch alles Gute für das neue Jahr insbesondere auch für Tochter Henriette, die nach abgeschlossenem Studium nun ihre erste Arbeitsstelle im neuen Jahr angetreten hat, sowie auch für Frau Winkler, der das neue Jahr auch eine neue Arbeitsstelle brachte.
Überraschenderweise ist inzwischen weitere "Schneckenpost" in Teheran eingetroffen, aber heute werden wir uns erst einmal wieder der "Blitzpost" zuwenden, damit auch diese Hörerfreunde zu ihrem Recht kommen.
Aus unseren aktuellen Sendungen haben Sie ja erfahren, dass wir nun schon den 38. Jahrestag des Sieges der Islamischen Revolution in Iran feiern konnten. Unsere Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit hatte diesbezüglich gebeten, einige Stellungnahmen von Hörerfreunden der internationalen Radiostationen von IRIB zu bekommen. Unserem Aufruf sind einige Hörerfreunde gefolgt, wofür wir uns bedanken. Heute wollen wir die diesbezügliche Mail von Hörerfreund Joachim Thiel vorlesen, von dem weiterhin regelmäßig Empfangsberichte eingehen, womit er uns sein Interesse an unseren Sendungen dokumentiert. Vielen Dank Herr Thiel. Nun seine Mail zur Islamischen Revolution:
"Guten Abend nach Teheran, nun reagiere ich auf Ihre Anfrage an die Hörer, sich zur Islamischen Revolution zu äußern, weise jedoch darauf hin, daß ich zwar durch die laufende Serie einen Einblick in die damalige Situation erhalte, selber aber nicht dabei war und somit nur sehr unvollkommene Aussagen machen kann. Ich vermute, daß damals die Mehrheit des iranischen Volkes zunächst zufrieden mit dem Gesellschaftswandel war, einfach, weil man genug vom früheren Regime hatte. Ob man jedoch genau jene Gesellschaft haben wollte, die danach entstand, kann ich nicht beurteilen, weiß aber, daß es durchaus auch noch vor etlichen Jahren Demostrationen im Iran gegen das System gab. Wenn man sich andere Revolutionen vorher ansieht, so scheint es sich so darzustellen, daß einige, eventuell sogar die meisten, sich freuten, aber es gab auch immer Verlierer und Gegner von Umwandlungen der Struktur; also wird es wohl auch im Iran so gewesen sein. Inzwischen setzen sich immer mehr gemäßigtere Kräfte im Lande durch, was zu einer gewissen Öffnung nach außen verhilft. Ich denke, damit sind die meisten, vor allem die jüngeren Bürger des Irans zufrieden. Daß dieser Prozeß noch nicht völlig abgeschlossen ist, zeigen einige Äußerungen von Teilen der jetzigen Führung, in denen man, nachdem man eine Atomvereinbarung geschlossen hat, eine der beteiligten Parteien noch immer als "der große Satan" bezeichnet. Andererseits kann ich in den letzten Jahren auch Änderungen in den Nachrichten von IRIB erkennen. So wird auf Meldungen über sogenannte Märtyrer verzichet, die früher an der Tagesordnung waren und auch Israel wird als Land schon mal angesprochen. Ich kann nur hoffen, daß die Revolution sich friedlich und liberal weiter entwickelt und so möglichst vielen Iranern eine Heimat geben kann. Sicherlich sind, wie bei anderen Revolutionen, auch Fehler begangen worden; ansonsten gäbe es keine iranischen Asylanten in Deutschland, aber diese Fehler kann man ja in der Zukunft noch ausmerzen. Besten Gruß Joachim Thiel"
Die Mail von Herrn Thiel enthält einige kritische Punkte gegenüber der Islamischen Republik Iran und der Islamischen Revolution, die wir Ihnen deshalb aber nicht vorenthalten wollten. Die westlichen Medien sind geprägt von diesen Stellungnahmen gegenüber Iran und der Kritik an der hiesigen Staatsordnung und viele Iraner im Ausland tragen ebenfalls dazu bei. Niemand kann behaupten, dass die Staatsform in einem Land allen Bürgern gerecht wird oder von allen akzeptiert wird, so auch nicht Iran.
Aber wir hoffen, dass Herr Thiel und viele andere auch die Berichte von den Kundgebungen und Fußmärschen zum Jahrestag des Sieges der Islamischen Revolution gesehen haben und die Millionen Iraner auf den Straßen der iranischen Städte und vor allem auch in Teheran, die durch ihre erneute große Präsenz den Rückhalt für die Islamische Republik und ihre Führung zum Ausdruck gebracht haben. Rund 230 Reporter aus 25 Ländern haben diese Demontrationen des iranischen Volkes am vergangenen Freitag dokumentiert. Derartigen Berichten wird aber in den westlichen Medien nicht viel Zeit geschenkt, da sie nicht in das Bild passen, das man von Iran verbreiten will.
Nun aber zu unserem heutigen Musikstück, zu dem wir Ihnen gute Unterhaltung wünschen.
Ähnlich aktiv mit Empfangsberichten wie Herr Thiel, war auch Hörerfreund Alfred Albrecht aus Emmendingen. Ob es am Winterwetter oder auch an den besseren Empfangsbedingungen lag, wissen wir nicht, auf jeden Fall danken wir Herrn Albrecht für seine Berichte vom 1., 3., 4., 6., und 7. Februar, die SINPO-Werte gab er mit 3 und 4 an.
Etwas besser sind die SINPO-Werte zumeist aber bei unserer Hörerfreundin Martina Pohl, die auch regelmäßig bei uns zuhört. Allerdings hatte sie am 29. Januar keinen besonders guten Empfang und es gab nur eine 3 bei den SINPO's.
Immer wieder äußert sich Frau Pohl auch zu aktuellen Themen, wie dieses Mal zum derzeit weltweiten Thema Nr.1, dem neuen US-Präsidenten, und schrieb:
"Liebe Redaktion,Trumps Einreiseverbot, vornehmlich für muslimische Bürger aus bestimmten Herkunftsländern, stößt weiterhin auf Unverständnis und Missmut. Protestmärsche finden nicht nur in Europa und Amerika statt, weltweit wird die Kritik gegen Trumps Vorgehen lauter. Auch wer ein gültiges Visum besitzt, wird innerhalb der Frist nicht ins Land einreisen dürfen. Präsident Trump stempelt mit dieser Vorgehensweise die Muslime zu potentiellen Gefahren ab. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Es hat sich jetzt schon eine Petition von Eidgenossen gegründet, die die Einreise von Trump in die Schweiz verbieten will. Auch der EU-Ratspräsident geht auf Distanz, was den amerikanischen Präsidenten betrifft. US-Konzerne sind alles andere als begeistert. Heutzutage sind Firmen auf qualifizierte Mitarbeiter unterschiedlicher Herkunft angewiesen. Die Hälfte aller Erwerbstätigen, z. B. im Silicon Valley, sind nicht in den USA geboren. Wegen der Fabriken in Mexiko droht Trump auch der deutschen Automobilindustrie mit Strafzöllen und Importsteuern. BMW hat im letzten Jahr sein erstes Werk in Mexiko gebaut. Das größte Werk von BMW steht aber in South Carolina, wo SUV-Modelle die Hallen verlassen. Audi lässt in Mexiko für mehr als 100 Märkte bauen. Bei Daimler soll die Produktion in Mexiko erst noch Ende des Jahres anlaufen. Seit 22 Jahren ist Daimler in den USA ansässig. Und VW wiederum ist auch in Puebla mit einer großen Niederlassung vertreten. Ich bin mal gespannt, wie sich das Ganze noch weiterentwickeln wird.
Weiter in der Mail von Frau Pohl:Übrigens steht bei den Einreisebestimmungen der Vereinigten Staaten von Amerika unter anderem auch: Reisende, die nach dem 1. März 2011 in eines der folgenden Länder gereist sind, sind nicht berechtigt am „Visa Waiver“-Programm teilzunehmen: Irak, Iran, Jemen, Libyen, Somalia, Sudan oder Syrien. Ausnahmen sind Diplomaten, Geschäftsreisende oder militärisches Personal. Beachten Sie, dass in diesem Fall auch eine bereits erteilte ESTA-Genehmigung ihre Gültigkeit verloren hat.Ein Bekannter von uns und dessen Frau fliegen bald für 2 Monate in die USA. Seine Frau, die schon einmal im Iran war, hat dies auch ehrlich angegeben. Sie hat trotzdem ohne Weiteres ein Visum erhalten; das nur am Rande.Nun erreichte uns wieder eine neue Meldung, und zwar, dass Trumps Einreiseverbot vorerst einmal aufgehoben wurde. Ich denke, es wird noch eine Weile hin und her gehen. Trump will etwas beschließen, aber so einfach kann man das dann doch nicht ohne den Senat und gegen bestehende Gesetze durchsetzen.Viele liebe Grüße von Martina"
Besten Dank liebe Frau Pohl für Ihre Stellungnahme und die interessanten Informationen.
Nun bedanken wir uns auch für die täglichen Empfangsberichte für Januar von Heinz-Günter Hessenbruch, der auch etwas zum Weltgeschehen anzumerken hatte:
"Guten Tag liebes IRIB-Team,gerne will ich berichten, dass der Empfang auf den beiden angebotenen Frequenzen gut ist, auf 7425 kHz sogar noch etwas besser.Das Weltgeschehen bewegt sich in argen Turbulenzen, gerne höre ich dann die Stellungnahme Ihrer Kommentatoren (Interviews), die oft aus neuen Blickwinkeln berichten.Nicht immer gehe ich konform mit diesen Ausagen (und IRIB sicher auch nicht), aber neue Sichtweisen regen auch zum Nachdenken an.Jedensfall freue ich mich auf und über Ihre Sendungen und Beiträge, hoffe, dass wir noch lange Kontakt haben werden und dürfen.In dem Sinne eine gute Zeit und Gottes reichen Segen,Ihr Stammhörer Heinz-Günter Hessenbruch, Remscheid"
Vielen Dank lieber Herr Hessenbruch, Sie schreiben was wir bezwecken wollen, nämlich andere Sichtweisen bieten um den eingleisigen Medienberichten im Westen etwas entgegenzusetzen. Danke für Ihre Hörertreue und Aufmerksamkeit.
Ebenso bedanken wir uns auch bei OM Bernd Seiser, der nun schon die 4000 überschritten hat:
"Anbei meine Empfangsberichte 4041 bis 4100 vom 7. Dezember 2016 bis 4. Februar 2017. Leider war um 17.23 UTC nicht immer ein verständlicher Empfang auf der Kurzwelle möglich, zumal mir persönlich wegen meiner Schichtarbeit ganz besonders die Morgensendung fehlt, die ich sehr vermisse." Auch wir bedauern diesen Einschnitt in unserem Programmplan liebe Hörerfreunde, da sind wir auf ihrer Seite. Ob Sie das trösten kann steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Für heute steht uns nun aber der Abschied bevor. Wir wollen nur noch kurz den Hinweis von unserem aufmerksamen Hörer Paul Gager weitergeben, der bemerkt hat, dass der Film "Eberl entdeckt den Iran", auf den er uns im letzten Jahr schon einmal aufmerksam gemacht hat, als dieser Film im April vom WDR ausgestrahlt wurde, nun wieder von PHOENIX ausgestrahlt wird, und zwar vier Mal im Februar. Verblieben sind die Termine Dienstag 14.02. um 18:00 Uhr und Mittwoch 15.2. um 12:30 Uhr.
Die Hörerpostabteilung von IRIB-Parstoday in Teheran verabschiedet sich nun bis zur nächsten Woche von Ihnen und wünscht wie immer
Khoda hafez – Gott schütze Sie!