wir und unsere Hörer- Teil 100
Hörerpostsendung am 19. Februar 2017 - Bismillaher rahmaner rahim - "Alles unter einen Hut bringen" – das dürfen wir heute wieder tun, und zwar dürfen wir Ihre Zuschriften liebe Hörerfreunde auch heute wieder unter dem Hut der Hörerpostsendung vereinigen. Vielen Dank für alles Geschriebene.
Und damit begrüßen wir Sie herzlich und hoffen, dass es auch für Sie wieder unterhaltsame 20 oder 25 Minuten werden, in denen wir hier beisammen sind.
Der indische Hörerclubpräsident Hemant Kumar hat uns auch in diesem Jahr wieder zum Welt-Radio-Tag gratuliert, der ja – wie die meisten von Ihnen sicher wissen – vor ein paar Tagen, am 13. Februar war.
Auf einen Vorschlag von Spanien hin hat die 36. Generalkonferenz der UNESCO am 3. November 2011 bekannt gegeben, dass von nun an an jedem 13. Februar der Welt-Radio-Tag begangen wird.
Damit soll jedes Jahr daran erinnert werden welche einzigartige Kraft das Radio hat, und wie hilfreich es für die Menschen in aller Welt ist. Es soll deutlich gemacht werden "warum wir es lieben und warum wir es heute mehr denn je brauchen", so schreibt Dr. Hemant Kumar in seiner Mail, und dass es die Menschen zusammenbringt, überall und in jeder Ecke unseres Globus.
Die Bedeutung von Radio und Kurzwelle nicht in Vergessenheit geraten zu lassen ist auch weiterhin ein großes Anliegen von OM Bernd Seiser und er engagiert sich für eine Rückkehr der Deutschen Welle auf die Kurzwelle. In seinem Aufruf heißt es:
"Ich persönlich erachte es als für viele Hörer und Hörerinnen immer noch als viel wichtiger, eine deutschsprachige Sendung der Deutschen Welle mit einem (Kurzwellen) Radio hören zu können.Die Auslandsdienste Österreich, als auch die Schweiz bieten tägliche deutschsprachige Radioinformationen an, nur der Auslandsdienst der Bundesrepublik Deutschland leider nicht.Es wäre nett, wenn Ihr und Sie Eure Meinung und Stellungnahme dazu auch an die Deutsche Welle direkt und auch an unsere politischen Vertretungen und Abgeordneten mit der Bitte um Unterstützung unseres Anliegens für eine per Radio zu empfangende deutschsprachige Informationssendung der Deutschen Welle mitteilen wollt."
So bittet Herr Seiser in einem Rundschreiben an die Hobbyfreunde.
Die Deutsche Welle hat schon am 30.Oktober 2011 zum letzten Mal über Kurzwelle gesendet. Damals hieß es: "Sie hören die Deutsche Welle. Die Ausstrahlung des Programms in deutscher Sprache wurde eingestellt. Bitte nutzen Sie künftig unsere multimedialen Angebote (…) im Internet."
Das war der Abschied der Deutschen Welle nach fast 60 Jahren Kurzwellenausstrahlung. In einem Radiomagazin stand daraufhin am 16. November 2011:
Auf Kurzwelle war die Deutsche Welle ob der geringen Übertragungsqualität schon längst zum Anachronismus geworden, doch auch heute noch gibt es keine adäquate Alternative zum Kurzwellenempfang, der zwar einige Nachteile, aber auch immense Vorteile bietet. Im Endeffekt war die Deutsche Welle über Kurzwelle aber nur noch ein Spartenprogramm für einige wenige. Ernsthaft über Deutschland informieren kann man sich anderswo besser, so blieb die Kurzwelle nur für diejenigen übrig, die gerade keinen Internetzugang hatten. Doch ein eigener staatlicher Radiosender für Seeleute, Entwicklungshelfer und Touristen – das ist nicht Sinn und Zweck der Deutschen Welle, obwohl sie im Laufe der letzten Jahrzehnte faktisch dazu wurde.
Ihrem eigentlichen Auftrag, Kultur in die Welt zu tragen, kann die Deutsche Welle tatsächlich auch im Internet nachkommen. Ob das dann im sonst reichhaltigen Webangebot noch jemanden interessiert, ist eine andere Frage. Auch aus diesem Grund werden mehrere Petitionen an den Deutschen Bundestag das Rad nicht mehr zurückdrehen können. Die deutsche Welle überlässt das weltweite Senden über Kurzwelle nun dem Rest der Welt. Hier hört man nun Radio in anderen Sprachen.
Aber noch senden wir von IRIB-Parstoday auf der Kurzwelle liebe Hörerfreunde und das wir uns um die Zukunft wohl keine Gedanken zu machen brauchen zeigen die folgenden Zuschriften. Zunächst die Mail eines neuen Hörerfreundes:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
der Kurzwellenempfang ist das neue Hobby von meiner großen Tochter (7 Jahre alt) und mir geworden. Wir haben sie am 15.02.2017 morgens um 7:30 Uhr UTC mit unserem Sangean ATS-909 x und einer Stabantenne Sony AN-1 empfangen.
Vielleicht ist es Ihnen möglich, mir für diesen Empfangsbericht eine QSL-Karte sowie ihr Programmheft zu schicken. Auch würden wir uns freuen, wenn Sie mir einen Stationswimpel beilegen würden. In der Hoffnung Sie wieder gut empfangen zu können, verabschieden wir uns mit freundlichen Grüßen Jolyne und Dirk Molder, Moers"
Auf unseren Hinweis, dass wir vormittags keine Kurzwellenausstrahlung mehr haben, antwortete Herr Molder, das er sich wohl geirrt hat, sich auf jeden Fall aber wieder melden wird.
Auch unser treuer Hörerfreund Michael Lindner denkt heute schon an den Nachwuchs von morgen und schrieb kürzlich bezüglich seines Enkelchens Filip:
"So langsam muß ich den kleinen Kerl an meinen Kurzwellenempfänger gewöhnen, vielleicht entsteht daraus junger IRIB-Nachwuchs! Früh übt sich..."
Dass das Interesse für die Kurzwelle bei jungen Menschen in unserem Kulturkreis noch nicht erloschen ist, zeigt auch ein Ausschnitt aus einer Hörerpostsendung von Radio Rumänien. Auf die Einsendung eines Empfangsberichtes von einem 15-jährigen Kurzwellen-Hobbyfreund antwortete der Kollege:
"Lieber Jan, herzlichen Dank für Deine Zeilen; ich muss zugeben, ich war erstaunt, dass man sich in Deinem Alter nicht eher dem Internet zuwendet, vor allem weil Kurzwellensender so rar geworden sind."
Wir freuen uns auf jeden Fall über die neu gewonnenen Hobbyfreunde Jolyne und Dirk Molders und den Einsatz für den Nachwuchs von Michael Lindner sowie das Engagement für die Kurzwelle im Allgemeinen durch OM Bernd Seiser. Vielen Dank an Sie und alle anderen, die in diesem Bereich aktiv sind.
Unser Hörerfreund Fritz Andorf in Meckenheim hat uns auch erneut seine Treue bekundet:
"Ich werde auch in diesem Jahr mit IRIB verbunden bleiben und öfter das deutsche Programm einschalten."
Diese netten Zeilen schrieb Herr Andorf zu seinen Empfangsberichten vom 3. und 5. Februar, aber das war nicht alles. Seine gesamte Mail lautete:
"Liebes IRIB-Team,
seit meinem letzten Empfangsbericht habe ich wieder allerlei Post aus Teheran erhalten, für die ich mich sehr herzlich bedanke. So wurden meine Empfangsberichte Nr. 79 und 80 auf einer schönen Ansichtskarte mit einem prächtigen Säulenrelief bestätigt. Zum Inhalt der 4 DVDs mit dem Film über die heilige Jungfrau Maria erhielt ich nützliche Informationen, zusammen mit drei hübschen Ansichtskarten, und besonders gefreut habe ich mich über die nette Weihnachtskarte mit Ihren guten Wünschen und den guten Gedanken „Wieder ist Weihnacht…. und wieder beginnt ein neues Jahr ohne Frieden“, sowie zur Sure 13 des Korans. Da ist natürlich etwas dran: Gott ändert nur etwas am Schicksal der Menschen, wenn sie sich selber ändern und danach streben, den Ursachen nachzugehen.
Weiter schreibt Herr Andorf: Natürlich wünsche auch ich Ihnen und Ihren Familien zum Neuen Jahr viel Glück, alles Gute, beste Gesundheit und viel Erfolg, sei es beruflich oder privat. Ich werde auch in diesem Jahr mit IRIB verbunden bleiben und öfter das deutsche Programm einschalten. Die Nachrichten aus Teheran sind immer sehr aktuell (Beispiel: Ergebnis der Sonntagsfrage) und beleuchten das politische Weltgeschehen, insbesondere das Geschehen im Nahen und Mittleren Osten meiner Meinung nach stets objektiv. Sehr hilfreich sind dazu auch die ergänzenden Interviews (diesmal sogar mit dem renommierten Professor Udo Steinbach) und Kommentare. Sehr interessant war auch der Beitrag zur Geschichte des Iran, die offenbar stets von den Ölinteressen der Großmächte geprägt war. Ich habe allerdings etwas mehr Informationen über den Schah vermisst, denn der hat doch den Iran zu einem modernen Staat gemacht, wenn auch vielleicht etwas zu schnell und deshalb ohne Zustimmung der Bevölkerung.
In der Hörerpost kamen auch diesmal wieder alte Bekannte zu Wort, und ich freue mich stets darüber.
In der Kölner Philharmonie tritt am 11.02. die iranische Girlgroup 'Avaye Doust' mit persischer Musik auf heimischen Instrumenten auf. Können Sie diese Gruppe einmal mit ihrer Musik vorstellen?
Und auch im Kino ist der Iran mit dem sehr erfolgreichen Film 'The Salesman' des iranischen Autors und Regisseurs Asghar Farhadi präsent. Diesen Film will ich mir unbedingt anschauen.
Und schließlich wird in der Bonner Bundeskunsthalle am 13. April die Ausstellung „Iran – Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste“ eröffnet.
Bei so vielen Angeboten besteht eigentlich kein Grund, noch in den Iran zu fahren.
Doch soweit für heute. Ich grüße Sie ganz herzlich und verbleibe mit den besten Wünschen nach Teheran Ihr Fritz Andorf"
Da sind eine Menge Themen enthalten in dem Brief von Herrn Andorf, wir danken für sein Interesse an Iran. In seinem letzten Schreiben hatte Herr Andorf noch von seinem Wunschtraum – einer Iran-Reise - gesprochen. Nach so vielen Iran-Informationsangeboten in Deutschland will er sich jetzt aber wohl damit begnügen, na ja, warten wir es ab, ob es ihm gelingt.
Herr Andorf erwähnte den Auftritt einer iranischen Frauen-Musikgruppe und wollte von uns dazu nähere Angaben.
Dieses iranische Frauen-Ensemble spielt traditionelle iranische Musik und hat schon mehrfach Konzerte im In- und Ausland gegeben. Am Weltfrauentag will sie in Schweden auftreten. Die von dieser Gruppe gespielten traditionellen iranischen Instrumente sind Setar, Tombak, Daf und Kamancheh.
Gegründet wurde 'Avaye Doust' 1994 von Fariba Hedayati. Sie ist die erste iranische Setarspielerin, die ein Solo-Album veröffentlicht hat. Das Album"Qatreh", d.h. Tropfen, ist das Ergebnis jahrelanger Übungen bei Meistern der Setar.
Hören Sie nun als unser heutiges Musikstück ein Spiel auf der Setar von Fariba Hedayati.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir Ihnen als staatlicher Sender der Islamischen Republik Iran keinen Frauengesang präsentieren.
Inzwischen haben wir auch schon wieder Post von Lutz Winkler aus dem Taunus bekommen. Seinen Februar-Brief lesen wir Ihnen nun gerne vor:
"Liebe Mitglieder der deutschen Redaktion in Teheran, der Februar ist wieder kalt bei uns. Zwischendurch gab es zwar mal ein paar hoffnungsvolle Vorfrühlingstage, aber seit Anfang dieser Woche ist es wieder kalt. So nutze ich die Zeit und höre gern auch IRIB. Vielen Dank für das Zitieren meines letzten Hörerbriefes. Die Sendungen sind meiner Beobachtung nach gut zu empfangen. Wieder ein starkes und gutes Audiosignal, so dass auch die Musikqualität vorbildlich ist.
Ich habe heute eine Frage zum Tourismus: hier in Deutschland gibt es viele touristisch Strecken, wie den Reformationsweg - der an den Stätten der Reformation vorbei führt, oder die Deutsche Alleenstrasse, die die typischen Straßenalleen in Norddeutschland herausheben soll. Berühmt ist auch die Deutsche Weinstrasse. Solche Routen sollen den Tourismus in bestimmten Gebieten fördern und die Menschen auf die Besonderheiten aufmerksam machen. Gibt es solche Allen oder Routen auch im Iran? So, nun Schluss für heute, ich wünsche Ihnen alles Gute, passen Sie auf sich auf und bleiben Sie auf Sendung!
Viele Grüße an Sie alle in der Redaktion. Ihr Hörer Lutz Winkler"
Vielen Dank Herr Winkler für Ihre Mail und den Empfangsbericht und das schöne Winterbild mit dem zugefrorenen Bach aus diesem kalten Wintermonat.
An dieser Stelle wollen wir uns auch bei Martina Pohl und Dietmar Wolf für die schönen Winterimpressionen bedanken, die sie im Bild festgehalten und an uns geschickt haben. Frau Pohl schrieb zu ihren Aufnahmen vom Überlinger Stadtgraben am 28. Januar:
"Dicke, lange Eiszapfen hängen bizarr über der Felswand herab. Ein Anblick, fast wie in einer Eishöhle."
Kehren wir aber zur Frage von Herrn Winkler zurück, der wissen wollte, ob es in Iran auch ähnliche touristische Routen gibt, wie er sie für Deutschland erwähnt.
Der Tourismus in Iran erlebt ja in den letzten Jahren auch viel regeren Zuspruch als zuvor und immer mehr ausländische Touristen kommen nach Iran. Auch in unserem Programm haben wir jetzt öfter Beiträge über Tourismus und Fremdenverkehr und Sie konnten erfahren, dass die Fremdenverkehrsbranche immer weiter ausgebaut wird. Und Iran soll 2017 auch Gastgeber des Internationalen Treffens der Fremdenführer sein.
Viele Reiseanbieter organisieren ihre Iranreisen auch immer mehr nach Schwerpunkten, und bieten z.B. Wüstentouren, Nomadentouren, Safran- und Berberitzen-Touren oder Wassersport- oder Reittouren an.
Eine viel längere Tradition haben natürlich die Pilgerreisen. Iran ist ja eines der größten Länder mit mehrheitlich schiitischer Bevölkerung und die schiitischen Heiligtümer in Maschhad, Qom und Schiraz, sowie kleineren Mausoleen an anderen Orten Irans sind schon lange Ziel von schiitischen, aber auch sunnitischen Muslimen aus anderen islamischen Ländern in aller Welt.
Somit haben vor allem auch Touren mit religiösen Zielen in Iran eine große Bedeutung.
Auch das Mausoleum des Gründers der Islamischen Republik Iran, Imam Khomeini, ist Ziel vieler internationaler Besucher.
Gerade am kürzlich begangenen 38. Jahrestag des Sieges der Islamischen Revolution haben wieder viele Menschen aus dem In- und Ausland diesen Tag genutzt um das Grab von Imam Khomeini aufzusuchen.
Wir bedanken uns noch bei Paul Gager in Wien für seine Gratulation zu diesem Tag und bei Andreas Pawelczyk aus Mannheim, der aus diesem Anlass auch mal wieder eine Mail geschrieben hat. Er hat im Gegensatz zu Herrn Gager leider in dieser Sendeperiode in Mannheim einen sehr schlechten Empfang.
In seiner Mail vom 14. Februar schrieb er:
"Liebes Team von "Wir und unsere Hörer", melde mich wieder mit Freude bei Ihnen.
Kann Ihnen als erstes einen kleinen Empfangsbericht für Montag, den 13. Februar 2017 zusenden. Konnte Sie auf 6025 kHz stark rauschend empfangen. Die Sinpo-Werte lagen in Mannheim leider nur bei 1 - 1,5 - 1 mit meinem Selena B 217.
Ich möchte einiges zu den gehörten Themen schreiben:
Imam Chomeini war auf alle Fälle ein gottesfürchtiger Denker, der sich mit der Politik befasste. Er fürchtete sich nur vor Gott, ansonsten vor keiner weltlichen Macht. Das Pahlavi-Regime wurde von ihm mit entlarvenden Bekanntmachungen und Reden schonungslos dargestellt. Er hat die Hegemonialmacht USA als großen Satan bezeichnet. Das mußte zwangsläufig zu seiner Festnahme und zu seiner Verbannung ins Ausland führen. Dies geschah im Jahre 1964. Im Februar 1979 kam er aus dem Exil zurück und kurze Zeit später siegte die Islamische Revolution.
Seine große Weisheit in vielen Dingen war enorm und er lebte bewundernswert bescheiden, während andere Führer der Welt ein befremdendes luxuriöses Leben führen.
Es ist nur schade, dass man in den westlichen Ländern nur schwierig an seine geschriebenen Weisheiten drankommt. Man kann sich nur noch als Deutscher vor so einer "Größe" verneigen.
Mit besten Grüssen nach Teheran von Andreas Pawelczyk, Mannheim"
Lieber Herr Pawelczyk das ist sehr nett von Ihnen, dass Sie unseren Staatsgründer würdigen, vielen Dank.
Wieder sind wir am Ende der heutigen Hörerpostsendung angekommen und es bleibt uns nur noch eine gute Woche zu wünschen und Khoda hafez-
Gott schütze Sie.