Aug 15, 2017 09:12 CET

Hörerpostsendung am 13. August 2017 - Bismillaher rahmaner rahim - Einen schönen Sonntagabend liebe Hörerfreunde und herzlich willkommen. Wie es aussieht haben unsere guten Wünsche für angenehme Temperaturen in der vergangenen Woche nichts genutzt. Hier bei uns war es weiter heiß und bei einigen unserer Hörerfreunde auch. Aber man weiß sich Abhilfe zu verschaffen, zumindest dokumentierte das Hörerfreund Paul Gager in seiner Mail mit weiteren Empfangsberichten:

„Mit sonnigen Grüßen bei hochsommerlichen Temperaturen mehr Omelett als Mensch bei 38°C, wo ich mich wieder in den Schatten der grossen "Parrotie persica" - Bäume im angrenzenden Botanischen Garten der Universität Wien mit einem "Dough" zurückziehe.“

Herr Gager gibt Ihnen den Tipp mit dem persischen Joghurt-Nationalgetränk „Dough“ für die Zeit der heißen Temperaturen sicher gerne weiter und wir hoffen Sie finden auch einen Schatten spendenden Baum, wenn es auch keine Parrotie persica ist. 

Übrigens ist dieser sogenannte Persische Eisenholzbaum aus der Familie der Zaubernussgewächse im Norden unseres Landes sowie im Kaukasus beheimatet. Leider können wir Ihnen jetzt keine Aufnahme davon zeigen, aber sicher haben Sie dieses dekorative Ziergehölz schon mal in einer Parkanlage oder einem botanischen Garten gesehen, ohne es zu kennen.

Diese strauchartigen Bäume können Wuchshöhen von bis zu 10 Metern erreichen. Der Gattungsname Parrotia ehrt übrigens den deutschen Arzt und Botaniker Friedrich W. Parrot, der von 1792 bis 1841 lebte.

Gut ist auch, dass sich die Hitze nicht auf die Empfangsqualität unserer Sendungen auswirkt, denn Herr Gager bescheinigte uns wieder SINPO-Werte von 4 für beide Frequenzen und alle neun vom 1. bis 9. Ausgust gehörten Sendungen.

Über die derzeitigen Sommertemperaturen hat auch unser Hörer Lutz Winkler etwas zu sagen, aber noch einiges mehr steht in seinem Augustbrief, den er am 7. des Monats verfasste und der seinen Empfangsbericht mit sehr guten SINPO-Werten vom 1. August begleitete:

„Liebe Mitglieder der deutschen Redaktion in Teheran, der Sommer ist sehr wechselhaft, feucht und schwül. Zumindest ist es warm - und so können wir trotzdem von einem Sommer sprechen. Ich genieße diese Jahreszeit mit der Wärme und dem Licht. Meist bin ich draußen und arbeite im Garten. Trotz des bescheidenen 350m² Grundstückes ist doch immer etwas zu tun. Aber es bleibt auch Zeit zum Radio hören. Recht herzlichen Dank für das Verlesen meines Hörerbriefes in der Hörerbriefsendung und die Zusendung der letzten QSL-Karte. Die Sendungen gefallen mir sehr gut - ich erfahre von Ihnen sehr viel aus dem Iran. Besonders die Sendung über seltene Tier- und Pflanzenarten hat es mir angetan. Sehr interessant und aufschlussreich. Ich hoffe nur, dass es im Iran bei der Rückkehr von seltenen Tierarten nicht so eine Debatte gibt, wie in Deutschland. Der Wolf kommt zurück nach Deutschland und nicht alle - besonders die Schäfer sind darüber glücklich. Immer wieder werden Schafe gerissen und es gibt eigentlich nur Extrempositionen: entweder der Wolf soll ausgerottet werden oder der Wolf soll geschützt werden. Ich denke, der Wolf hat auch eine Funktion im Ökokreislauf - und die Menschen müssen mit ihm auskommen. Durch die Zersiedelung der Landschaft und die Autobahnen ist es schon schwer für die Tiere zu überleben. Und es gibt auch Möglichkeiten, das Reißen von Schafen zu verhindern. Ein kühler Kopf und ein sanftes Eingreifen in die Strukturen sind da gefragt.

Gibt es im Iran auch Tiere und Pflanzen, die eigentlich gar nicht in den Iran gehören und durch die Globalisierung eingeschleppt wurden? Noch eine Frage direkt an die Redaktion: Wo verbringen denn die Mitarbeiter der deutschen Redaktion ihren Sommerurlaub in diesem Jahr? So, nun Schluss für heute, ich wünsche Ihnen alles Gute. Viele Grüße an alle in der Redaktion.

Ihr Hörer Lutz Winkler“

Danke lieber Hörerfreund für Ihre Mitteilungen und für die Fragen, die wir gerne weitergeben unter den Kolleginnen und Kollegen, wir melden uns dann wieder bei Ihnen.

Zur Beantwortung Ihrer Frage über eingeschleppte Pflanzen- oder Tierarten in Iran bedarf es weiterer Recherchen und Ihrer Geduld.

Danke auch für das stimmungsvolle Bild vom Sonnenuntergang am Ostseestrand.

Heute dürfen wir auch wieder Glückwünsche zum 50. Jubiläum entgegennehmen und einem Hörerfreund zu seinem persönlichen Jubiläum mit IRIB gratulieren. Gleich erfahren Sie um was es hierbei geht:

„Liebe Freunde bei IRIB. Zunächst möchte ich Ihnen ganz herzlich zum 50-jährigen Jubiläum gratulieren, womit ich auch die besten Wünsche für alle Redaktionsmitglieder verbinde. Ich danke Ihnen für Ihr Engagement, uns Hörer im Ausland über ihr Land und den Islam zu informieren. Machen Sie bitte weiter so!Wie der Zufall es so will, begehe auch ich in diesen Tagen ein Jubiläum, das IRIB betrifft:Vor genau zwanzig Jahren, also am 24. Juli 1997, habe ich Ihnen meinen allerersten Empfangsbericht geschickt. Damals empfing ich eine Sendung mit den Beiträgen "Auf ein Wort" und "Iran mit einem Blick". Die Ausstrahlung erfolgte auf der Frequenz 7260 kHz. Einige Wochen später erhielt ich meine erste QSL-Karte von Ihrem Sender mit dem Motiv "Khaju-Brücke".Seit damals hat sich in meinem Radiohobby vieles verändert:Von den rund 50 deutschsprachigen Auslandsdiensten, die ich 1997 empfangen konnte, sind nur noch knapp 20 übrig geblieben.Auch das deutsche Programm aus Teheran hat bewegte Jahre hinter sich: Nachdem bereits 2004 scheinbar endgültig Schluss mit den Sendungen auf Kurzwelle war, kam es nach einiger Zeit wieder zu einer Reaktivierung.So sind Ihre interessanten und informativen Programme bis heute auf Kurzwelle und zusätzlich auch im Internet zu hören.Hoffentlich bleibt das noch lange so.Der Empfang auf 7300 und 9850 kHz ist zurzeit meist mit befriedigender Qualität möglich, wobei 9850 kHz das etwas stärkere Signal liefert. Allerdings könnte die Modulation bzw. Lautstärke insbesondere der Sprach-Beiträge etwas stärker sein.Es ist ein schöner Zufall, dass Ihr 50-jähriges Bestehen mit meinem 20-jährigen Empfangsberichts-Jubiläum zusammenfällt.Über die Bestätigung meines "Jubiläums-Berichts" mit einer Ihrer schönen QSL-Karten würde ich mich sehr freuen.Vielen Dank dafür im Voraus.Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Sommerzeit!Mit freundlichen Grüßen Oliver Fülla“

Das ist ja wirklich interessant lieber Herr Fülla, vielen Dank für die Information. So können wir dieses Jahr zusammen feiern, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem persönlichen Jubiläum mit uns.

Doppelt so lange wie Sie hört uns nun schon Bernd Riga in Saarbrücken, das schrieb er uns am 18. Juli. Sein Brief landete schon am 1. August auf dem Schreibtisch unserer Kollegin. Darin stand:      

„Salü ihr Lieben von IRIB im fernen Teheran, Iran!

Wer hört IRIB am längsten ??

Ich bin inzwischen 63 Jahre alt und am 3.8. werde ich immerhin schon 64 Jahre alt, leider!

Ich hörte damals – The Voice of Iran – bzw. - Die Stimme vom Iran in Deutscher Sprache - 1974! Mein erster Empfangsbericht an die Stimme vom Iran verfasste ich am 6.3.1975!! Das heißt, ich höre die Stimme vom Iran bzw. IRIB seit gut 42 Jahren !! 42 Jahre, das ist doch etwas !! Ich lege Euch eine Fotokopie bei von dieser QSL-Karte zur Bestätigung meines Empfangs am 6.3.1975! bei. Was sagen Sie dazu?? Ihre Mail kam gut bei mir an! Ich danke Ihnen vielmals! 

1000 liebe Grüße an IRIB ins ferne Teheran, Iran, sendet Euch Bernd Riga!“

Da haben Sie Recht Herr Riga 42 Jahre, das ist schon eine lange Zeit. Herzlichen Glückwunsch und Danke für das mitgeschickte  Zeitdokument. Herr Riga hat uns ja auch seinen Geburtstag verraten und deshalb wollen wir ihm nachträglich gratulieren und unser Musikstück spielen.  Auch Bernd Seiser hat wieder Geburtstagsgrüße auszurichten. Hier sind sie:

„Am Sonntag möchte ich gerne auch Rolf Hollstein in Karlsruhe, Tamara Mantel in Würzburg sowie unsere Hörerklubmitglieder Hans Kopyciok in Rostock und Harald Gabler an der Algave zu ihren Geburtstagen in dieser Woche freundlich gratulieren und guten Empfang auf der Kurzwelle wünschen.Herzliche Grüße,  Bernd Seiser“

Ihnen allen liebe Geburtstagskinder, ob genannt oder ungenannt unsere besten Wünsche und viel Freude mit unserem heutigen Musikstück.

Ähnlich wie unser „Iran-Monitor“ Paul Gager in Wien sucht auch unser Hörerfreund Alfred Albrecht aus Emmendingen gerne nach Informationen zu Iran in seiner Tageszeitung. Zumeist sind die Beitragsschreiber der westlichen Medien sehr negativ bezüglich der Islamischen Republik eingestellt und wir lesen solche Beiträge nicht gerne vor, denn wir wollen lieber etwas Positives berichten aus unserem Land. Dieses Mal ist der Artikel aus der Badischen Zeitung, den uns Herr Albrecht mit seinem Empfangsbericht vom 6. August per Mail mitgeschickt hat, weniger negativ und sicher für Viele von Ihnen von Interesse. Er trägt den Titel:

Von der hochbegabten Studentin zur Iran-Air-Chefin

IM PROFIL: Farsaneh Sharafbafi wurde als erste Frau an die Spitze der größten iranischen Luftfahrtgesellschaft berufen.

Hassan Rohani macht ernst. Er werde dafür sorgen, hatte der im Mai wiedergewählte iranische Präsident versprochen, dass sich mehr Frauen in Führungspositionen bewähren können. Eine der Ersten ist Farzaneh Sharafbafi. Die promovierte Ingenieurin der Luftfahrttechnik wurde Anfang des Monats zur Chefin von Iran Air ernannt.Unter der Führung der 44-Jährigen soll die staatliche iranische Fluggesellschaft restrukturiert und wettbewerbsfähig gemacht werden. Sharafbafi weiß, dass sie vor einer Herkulesaufgabe steht. "Bis zum letzten Jahr", erzählt sie lächelnd, "haben wir hier noch Jumbojets aus der Schahzeit (vor 1979) im Linienverkehr eingesetzt." Mehr als die Hälfte der 266 iranischen Verkehrsflugzeuge wurden inzwischen ausgemustert. Signifikant gesenkt werden konnte das mit 22 Jahren extrem hohe Durchschnittsalter der iranischen Flotte aber nicht. Das brauche "viel Zeit", weiß die energische Topmanagerin, die ihre Dissertation über Ermüdungsbrüche bei Flugzeugteilen geschrieben hat. 

Weiter heißt es in dem Zeitungsartikel:

"Anschauungsmaterial war ja reichlich vorhanden", erzählte Sharafbafi in einem Interview mit dem Teheraner Wochenmagazin Zan-e Rooz ("Die Frau von heute"). Sie habe damals auch nach Wegen geforscht, um "selbstheilende Flugzeugteile zu entwickeln". Ein Flugzeug, das sich in einer Notsituation zumindest teilweise selbst repariert, sei eine enorme Herausforderung, der sich Sharafbafi auch in Zukunft stellen will. Getüftelt hatte die als "Energiebündel" beschriebene Tochter eines iranischen Physikprofessors schon als kleines Kind. Mit zehn Jahren habe sie den Staubsauger repariert, später dann auch andere elektrische Geräte. Ihre Familie gab ihr daraufhin den Spitznamen "die Ingenieurin", der ihr auch als Studentin der Luftfahrttechnik in Teheran erhalten blieb. Die neue Chefin der Iran Air war damals 22 Jahre alt und die erste iranische Frau, die zum Studium der Luftfahrttechnik zugelassen wurde. "Das hatte regelrechte Schockwellen ausgelöst", erzählt die zielstrebige Perserin. Durch ein Patent zur Fahrwerksdämpfung, das Sharafbafi auf ihrem ersten PC entwickelte, wurde die staatliche iranische Fluggesellschaft auf die hochbegabte Studentin aufmerksam. Die Doktorandin wurde engagiert und schon bald in den ausschließlich von Männern dominierten Vorstand der Airline berufen. Viele Tabus habe sie während ihrer Karriere schon brechen können, berichtet die verheiratete Mutter stolz, und auch als Dozentin erfahre sie große Akzeptanz.

Eine Fluggesellschaft wie Iran Air zu restrukturieren, betonen Luftfahrtexperten in Dubai, sei nur "mit hundertprozentiger Hingabe" möglich. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern, die über Jahrzehnte mit Sanktionen zu kämpfen hatten und Ersatzteile auf dem Schwarzmarkt kaufen mussten, kann die neue Chefin der Iran Air die uralte Flotte ihrer Gesellschaft nun langsam erneuern. 118 Airbusse und 80 Boeing-Maschinen wurden nach der Beilegung des Streits um das iranische Atomprogramm im Sommer 2015 bestellt.

Am 12. Januar dieses Jahres landete der erste Airbus A 321 auf dem Teheraner Flughafen. Es war das erste fabrikneue Flugzeug, das der Iran seit 1994 erhalten hat. Der Islamischen Republik waren damals zwei Airbusse vom Typ A300-600 mit einer amerikanischen Sondererlaubnis übergeben worden – als Kompensation für eine Maschine gleichen Typs, die von dem amerikanischen Kriegsschiff USS Vincennes 1988 über dem Persischen Golf abgeschossen worden war. 290 Menschen kamen bei der Tragödie ums Leben. Eine der wichtigsten Aufgaben von Sharafbafi wird es sein, die bürokratischen und politischen Hürden bis zur Auslieferung weiterer Flugzeuge überwinden zu helfen. Die Lizenzen für den Export der Flugzeuge inklusive der amerikanischen Bauteile wurden inzwischen erteilt. Dennoch ist der Widerstand gegen die Auslieferung von Boeing-Flugzeugen an Iran Air in den Vereinigten Staaten noch immer gewaltig. Herzliche Grüße aus Emmendingen, Alfred Albrecht“

In diesem interessanten Zeitungsartikel, für den wir Herrn Albrecht danken, wird auch die Katastrophe des Flugzeugabschusses von 1988 erwähnt, dazu schrieb uns unser Hörerfreund Andreas Pawelczyk nach dem Jahrestag am 3. Juli: 

Werte Freunde von "Wir und unsere Hörer“,

Konnte Euch am Montag, den 3.07.17 auf KW 7300 KHz in Mannheim mit leicht rauschenden Interferenzen und Sinpo-Werten von 4-3-4 bestens empfangen.

Erinnert wurde noch einmal an den Abschuß des iranischen Flugzeuges am 3. Juli 1988. Dabei sind leider 290 Menschen ums Leben gekommen. Der Abschuß erfolgte von einem amerikanischen Kriegsschiff. Das Flugzeug war ja übrigens im Luftraum Irans. Das Schiff war und dies ist eine Zumutung, in den Gewässern des Irans, und von da erfolgte auch der Abschuss. Aus meiner Sicht darf so etwas nicht passieren. Das war schlichtweg ein Akt von "Barbaren". Später wurde noch der Kapitän des Schiffes vom amerikanischen Präsidenten mit einem Orden ausgezeichnet. Da fällt einem nichts mehr dazu ein. 

Ich frage mich, was das amerikanische Kriegsschiff überhaupt da zu suchen hatte. Kein Wunder, dass in letzter Zeit die Amerikaner mit Adolf Hitlers Politik gleichgesetzt werden.

Im Land der aufgebauschten Menschenrechte hat wohl ein Menschenleben eines Iraners keinen Wert.

Mit besten Grüssen nach Teheran von Andreas Pawelczyk“

Hoffen wir, das solch schreckliche Ereignisse nicht mehr vorkommen, in keinem Land.

Die heutige Sendezeit ist schon wieder zu Ende. Es würde uns freuen, wenn unser Zusammensein Ihnen ein wenig Spaß gemacht hat. Wir freuen uns wie immer aufs nächste Mal. Bis dahin:

Khoda hafez – Gott schütze Sie!