Aug 22, 2017 10:01 CET

Hörerpostsendung am 20. August 2017 - Bismillaher rahmaner rahim - Prioritäten zu setzen ist nicht immer leicht, aber auch für unser heutiges Treffen angesagt, liebe Radiofreunde, denn sonst kommen wir nicht klar mit der eingegangenen Hörerpost. Heute wollen wir unseren Schwerpunkt auf die Briefpost legen, die unseren Redaktionstisch in der letzten Woche erreichte. Dazu nun herzlich Willkommen!

Besonders freute uns, dass zwei neue Absender dabei waren.

Der erste Brief, den wir vorlesen wollen, wurde – höre und staune - am 2. August geschrieben. Fast unglaublich, wie schnell er bei uns auf dem Schreibtisch gelandet ist. Heute ist immerhin erst der 20. August.

Der Brief kam aus der österreichischen Gemeinde Niederschrems und darin stand:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich schon einige Male Ihren Sender gehört habe und auch höre. Ich höre vorwiegend über Kurzwelle. Nunmehr habe ich mich entschlossen, einmal einen Empfangsbericht an Sie zu senden. Dieser ist beigelegt. Der Empfang ist recht gut, fallweise tritt Fading und leichtes Rauschen auf. Zum Programm möchte ich anführen, dass dieses sehr interessant und ausführlich ist. Durch die Sendungen bekommt man einen wunderbaren Einblick in Ihr Land.

Nun kurz zu mir. Ich bin 65 Jahre alt und bereits in Pension. Ich war Radiomechaniker und lange Jahre als Sicherheitsbeamter tätig. Ich höre seit 1976 Kurzwelle, allein durch meinen erlernten Beruf bin ich zu diesem Hobby gekommen. Ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Söhne. Meine weiteren Hobbys sind der Funk, die Feuerwehr und das Oldtimerfahren. Ich reise auch sehr gerne, aber vorwiegend in Österreich. Ich wohne mit meiner Familie in Niederschrems, einem Ortsteil von Schrems, der Granitstadt, die ca. 6000 Einwohner hat. Geographisch gesehen liegt Schrems 138 km nordwestlich von Wien ca. 10 km von der tschechischen Grenze entfernt, direkt an der Europastraße E49.

Ich würde mich freuen, wenn Sie meinen Empfangsbericht mit einer QSL-Karte bestätigen würden. Ich möchte mein Schreiben auch zum Anlaß nehmen, Ihrem Sender zum 50igsten Jubiläum die besten Glückwünsche zu übermitteln. Bleiben Sie uns Hörern noch lange mit den wunderbaren Sendungen erhalten. Machen Sie weiter so.

Freundliche Grüße - auf ein Wiederhören. Franz Schanza“

Wir danken Ihnen werter Hörer, und freuen uns wenn Sie heute Abend auch wieder am Empfänger sitzen können. Ihr Empfangsbericht vom 30. Juli zeigt ja sehr gute SINPO-Werte von 4 und 5, da dürfte es kein Problem bezüglich der Verständlichkeit unserer Sendungen geben.

In unserer Hörerrunde ist Herr Schanza noch ein Unbekannter, aber in seiner Heimat da ist er bekannt, denn er ist ein aktiver Mensch, sowohl bei der Feuerwehr als auch bei den Funk- und Radiofreunden. Das konnten wir aus dem Internet erfahren. Anlässlich des 60. Geburtstags unseres neuen Hörers gab es da im November 2012 eine Feier und in der Laudatio hieß es unter anderem:

Franz Schanza schnupperte schon im Jahr 1986 bei den Funkamateuren die Luft des großen weiten Äthers und machte diese Liebe zur Funk- und Radiotechnik zu seinem Hobby. Er hört auch heute noch begeistert die Kurzwellen-Radiosender der ganzen Welt. Franz war auch eines der Gründungsmitglieder der Funk- und Radiofreunde Schrems. Dieser Verein, der bereits über 20 Jahre besteht, wurde im Juni 1988 gegründet und Franz ist heute noch im Vorstand des Vereines als Sekretär tätig.

Danke Herr Schanza, dass Sie Kontakt zu uns aufgenommen haben, und wir unseren Hörerkreis um ein aktives Mitglied erweitern konnten.

Herr Schanza hat uns ja auch ein Informationsblatt über seine Heimatgemeinde mitgeschickt. Hier nur kurz einen Einblick über diesen Ort, falls unsere Hörerfreunde noch einen Urlaubstipp brauchen:

Direkt an der Europäischen Wasserscheide im nördlichen Waldviertel liegt die Granitstadt Schrems.

Schrems ermöglicht Aktivurlaubern und Ruhesuchenden ideale Voraussetzungen für ihren Urlaub. Insbesondere der Naturpark Hochmoor Schrems eröffnet bei ausgedehnten Wanderungen einen informativen Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Und wer von Ihnen liebe Hörerfreunde noch nicht weiß was ein Wackelstein ist, der wird im SchremserWald fündig, dort gibt es nämlich einen interessanten 105 Tonnen schweren Granitstein dieses Namens mit einer interessanten Geschichte. Aber darüber vielleicht ein ander Mal mehr.

Der zweite Brief aus der neuen Post, den wir für Sie geöffnet haben, wurde am 9. Juli in Zürich geschrieben, genauer gesagt ist es ein Empfangsbericht in englischer Sprache vom 26. Juni 2017 über den Empfang unserer Sendung auf 9850 khz.

Absender ist Daniel Zuck. Warum Herr Zuck den Empfangsbericht auf Englisch geschrieben hat, werden wir noch herausfinden.

Als Empfangsort war Hittisau in Österreich in der Nähe von Bregenz angegeben. Sicher war Herr Zuck dort in Urlaub. Die SINPO-Werte lagen leider nur bei 2.

Wir bedanken uns bei diesem Hörer auch für zwei Internationale Antwortscheine.

Auch eine Kuriosität haben wir in der eingegangenen Hörerpost gefunden, nämlich Glückwünsche zum Osterfest.

„Wünsche dem gesamten Redaktionsteam schöne Ostern. Machen Sie bitte weiter so mit Ihrem Programm“

Das wünschte uns Michael Brawanski aus Annaberg-Buchholz in der Beilage zu seinen 4 Empfangsberichten, von denen jeweils einer vom Januar, Februar, März und April diesen Jahres ist.

Warum der Brief so lange unterwegs war wäre noch zu klären. Vielleicht wurde er vergessen auf die Post zu bringen, soll ja vorkommen.  

Bei unserem Hörerfreund Michael Lindner in Gera kommt das allerdings nicht vor, denn er scheut den Weg zur Post nicht, um immer wieder seine individuell gestalteten Empfangsberichte an unsere Adresse in Teheran zu schicken. Und das Schreiben macht ihm auch keinerlei Mühe, eher gesagt viel Spaß. Wenn wir eine „Goldene Feder“ zu vergeben hätten, dann hätte Sie dieser Hörerfreund sicher redlich verdient. Auch heute dürfen wir wieder in den Genuß seiner Zeilen kommen, die er am 25. Juli in Gera zu Papier brachte: 

„Meine lieben Freunde!

Schon wieder kommt die ‚Brieftaube‘ aus Gera zu Ihnen in das Studio der deutschen Redaktion von IRIB-Teheran und bringt Ihnen einen Brief mit einigen persönlichen Worten und neuen Empfangsberichten.

Wie ich in der Hörerpostsendung vom 23. Juli erfahren konnte, sind meine Berichte bis zum 900. gut  bei Ihnen eingetroffen. Darüber freue ich mich natürlich ganz besonders, dass keiner meiner Briefe auf dem Postweg nach Teheran verloren ging.

Zurzeit bin ich wieder voller Tatendrang, da ich bereits die nächsten Empfangsberichte angefertigt habe, was mir immer viel Freude bereitete. Es sind diesmal wieder Urlaubskarten, die ich vom letzten Ostseeurlaub mitgebracht habe. Wenn Sie diese schönen Karten ansehen, können Sie sich bestimmt gut vorstellen, wie toll es mir an der deutschen und polnischen Ostsee gefallen hat. Es ist in der Tat ein Paradies, welches eigentlich keine Wünsche offen läßt ... bis auf das Wetter. Fährt man in südliche Gefilde, hat man schon eine Schönwettergarantie. An der Ostsee dagegen ist das Badewetter mehr oder weniger ein Lottospiel. Aber mir persönlich ist das eigentlich egal, da ich keine „Baderatte“ bin, sondern mehr Wert darauf lege, Land und Leute kennenzulernen. Das kann man schließlich auch an trüben und kälteren Tagen, wo die Sonne mal eine kleine Pause einlegt.

Zur Sommersaisonpassend lege ich Ihnen einen großen Artikel aus der Thüringer Landeszeitung bei, der über einige der schönsten Parks in Thüringen informiert. Alle diese Parkanlagen habe ich schon besucht, wobei mir der EGA Park Erfurt am besten gefällt. Aber es ist nur eine kleine Auswahl, da man in Thüringen noch viele andere Parks, die sehenswert sind, finden kann. Oft befinden sich darin auch sehenswerte historische Gebäude beziehungsweise Schlösser oder ehemalige Herrensitze. Auf der Rückseite des Artikels ist auch etwas über den Bärlauch zu lesen. Natürlich ist die Erntezeit vorüber, aber diesen Knoblauchverwandten liebe ich über alles, er gehört in jede abwechslungsreiche Küche. Jedes Jahr sammle ich Bärlauch und trockne diesen, oder ich bereite daraus Pesto bzw. esse den Bärlauch als frisches Gemüse, wie z.B. Spinat. Der Bärlauch ist sehr bekömmlich, gesund und ist nicht ganz so geruchsintensiv wie Knoblauch. Dennoch sollte man sich gut überlegen, ob man nach dem Verzehr von Bärlauch am nächsten Tag zum Zahnarzt geht! Es könnte peinlich werden ...

Wächst eigentlich Bärlauch auch in den iranischen Wäldern, ist er bei den Iranern beliebt?

Nun aber möchte ich mich für die herzlichen Glückwünsche zu meinem Geburtstag bedanken, die ich in der Hörerpostsendung „Wir und unsere Hörer“ am 23. Juli gehört habe. Es ist wirklich ganz lieb von Ihnen, dass Sie daran gedacht haben. Das hat mich total gefreut. Es ist fantastisch wenn man so gute Freunde hat, auch wenn diese einige Tausend Kilometer entfernt leben.

Ja, mein Ehrentag am 22. ist recht ruhig verlaufen. Da meine Frau arbeiten musste, verlegten wir die kleine Geburtstagsfeier auf den Sonntagabend, wo ich dann mit Freunden und meinen Arbeitskollegen den Geburtstag nachfeierte. Ja, obwohl ich meinen Geburtstag fröhlich verlebte, stellte ich mir trotzdem mit etwas Wehmut die Frage, wo eigentlich die Jugend geblieben ist, wie schnell doch die Jahre und Jahrzehnte vergangen sind. Da gibt es nur eine Antwort darauf, nämlich jede Sekunde des Lebens zu genießen und zu nutzen, um die vielen kleinen Dinge zu erkennen und zu lieben, die das Leben so einmalig und lebenswert macht. Weder Macht noch Reichtum sind wichtig, da sie nur oberflächliche Begierden sind.

In diesem Sinne grüße ich Sie alle ganz herzlich aus Gera, Ihr treuer Hörerfreund Michael“

Wir haben es ja gesagt, eine Goldene Feder wäre ein nur allzu angemessenes Geschenk für diesen Hörerfreund.

Einer kleinen Anmerkung von Herrn Lindner  mussten wir entnehmen, dass der Zeitungsartikel leider wegen Gewichtsüberschreitung wieder herausgenommen werden musste und mit separater Post folgen wird. Wir nehmen an, dass uns dieser dann in der nächsten Zeit erreichen wird.

Die nächsten 5 Empfangsberichte auf den schönen Ansichtskarten von der polnischen Ostseeküste waren auf jeden Fall dabei, vielen Dank Herr Lindner für alles. Bärlauch gibt es übrigens auch in Iran, zumindest im Frühjahr in den Bergregionen. Von dort kommt er dann auch z.B. in Teheran auf die Märkte und findet da seine Abnehmer. Vielleicht können wir im Rahmen einer anderen Sendung noch näher darauf eingehen.

Nach diesem Mammut-Brief erstmal unser heutiges Musikstück. 

Nun möchten wir als nächstes den Brief von unserem Bruder im Islam, Frank-Luqman Bresonik vorlesen, über den wir uns sehr gefreut haben, denn allzuoft hören wir ja nicht voneinander. Über die Gründe erfahren wir gleich. Interessanterweise ist der Brief am 22. Juni geschrieben worden, also am Tag unseres 50. Radio-Jubiläums. Aber Herr Bresonik geht in seinem Schreiben nicht darauf ein.

Seinen Brief verfasste er zum Ende des Fastenmonats Ramadan:

Gladbeck, 22. Juni 2017

Bismillahir rahmanir rahim !!!

As salamu alaikum wa rahmatullahi wabarakatuh !!!

Liebe Brüder, liebe Schwestern in der Islamischen Republik Iran!

Seit meiner letzten Zuschrift an Euch ist viel Zeit vergangen und ich hoffe Ihr seht es mir nach, dass ich mich erst jetzt wieder  zu Wort melde. In der Vergangenheit ist viel bei mir passiert, sodass Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel der Rundfunkfernempfang nicht in vollen Zügen ausgeübt werden konnten. Mein Vater war mehrere Wochen in unserer Nachbarstadt Dorsten im Krankenhaus. An dem Tag der Einlieferung besuchte ich ihn wie immer und als ich am Abend die Heimreise antreten wollte, merkte ich, wie mein Vater nach Luft schnappte und bei ihm etwas nicht in Ordnung war?

Das Pflegepersonal des Seniorenheims rief sofort den Notarzt an, der einige Zeit später eintraf und feststellte, das mein Vater einen zu hohen Blutdruck und Puls, Wasser in der Lunge und über 40° C Fieber hatte.

Auf der Rückseite des Briefblattes von Herrn Bresonik geht es folgendermaßen weiter:

Wenn es sehr heiss ist, so wie heute, ca. 38°C, ist das Fasten sehr schwer für mich und eine Wohltat, wenn ich am Abend meinen Gaumen kühlen kann.

Für heute Abend sind große Hitzegewitter angesagt, mit Stürmen und Hagelschlägen. Vor einigen Wochen hat hierzulande ein großer Orkan gewütet, der viel Unheil anrichtete. Wir hatten kleinere Überschwemmungen und viele Bäume wurden entwurzelt. Hoffentlich ist Euer Radiosender auf der internationalen Kurzwelle bald besser zu hören. Am vergangenen Sonntag war die Stimme von Frau Zangeneh im Rahmen der Hörerpsotsendung zu hören. Doch nach einer Weile stellte ich fest, dass die Sendung schon einige Jahre alt war. Und ich dachte zunächst, dass Frau Zangeneh wieder ins Radiogeschäft eingestiegen sei.

Herzliche Grüße aus Gladbeck Frank-Luqman“

Lieber Bruder Frank-Luqman es ist schön wieder von Ihnen ein Lebenszeichen bekommen zu haben. Schade, dass Sie nichts Erfreuliches mitteilen konnten. Wir wünschen Ihrem Vater gute Besserung und für Sie auch alles Gute und den Segen von Allah. Wenn Sie als Mensch mit einigen nicht unerheblichen gesundheitlichen Einschränkungen Fasten, dann ist das sicher einen besonderen Lohn wert.

Wir hoffen, dass Herr Bresonik inzwischen unseren Brief anlässlich des 50. Jubiläums bekommen hat und wir sind sicher, dass er auch darauf reagieren wird.

Von unserem 50. Jubiläum hat auch Peter Möller in Duisburg erst später erfahren und auf derRückseite seiner Karte „Die Kumpels gratulieren“ schrieb er:    

„Hallo an die deutsche Redaktion von IRIB

Nachträglich alles Gute zum 50.Jahrestag der deutschsprachigen Sendungen aus Teheran. Ich muß zugeben, dass ich es nicht gewußt habe. Habe die Glückwünsche in der Sendung vom 25.06.2017 gehört. Die Sendung vom 22.06.2017 hatte ich daher auch nicht gehört. Im Internetcafe auf der Seite Radio 360, war leider kein Podcast zu der Sendung vom 22.06.2017 herunterzuladen. Sonst hätte ich noch nachträglich einen Empfangsbericht dazu geschrieben.“

Trotz allem Danke für die Gratulation und den Empfangsbericht vom 2. Juli, der zeigt, dass Sie Ihre Farsikenntnisse erweitert haben. Alles auf dem Empfangsbericht ist in Deutsch und Farsi, u.a.

Es wäre nett, wenn Sie mir eine QSL-Karte schicken könnten.

اگر کارت کیواس ال را برای من ارسال کنید خوشحال خواهم شد

Toll Herr Möller:  Weiter so!

Wir machen aber jetzt nicht mehr so weiter, denn die Sendezeit ist um. Es bleibt uns nur noch Ihnen allen einen guten Abend und für morgen einen guten Start in die neue Woche zu wünschen.

Also dann bis zum nächsten Mal wie immer ein herzliches

Khoda hafez – Gott schütze Sie! Von Ihrem Hörerpostteam in Teheran.