Iran-Gesandter: Nukleare USA nicht berechtigt, über Bedenken hinsichtlich Nichtverbreitung zu sprechen
Wien (ParsToday/PressTV) - Der ständige Vertreter Irans bei internationalen Organisationen in Wien sagte, dass die Vereinigten Staaten, die Tausende von Atomsprengköpfen besitzen und das einzige Land sind, das Atomwaffen jemals eingesetzt hat, nicht in einer Position sind, über Bedenken hinsichtlich der Nichtverbreitung zu sprechen.
Kazem Gharibabadi äußerte sich am Donnerstag in einer Ansprache vor dem Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zu den Vorwürfen der US-Delegation bei der Agentur, dass Iran starken Inspektion ausgesetzt sein sollte und dies auf den gleichen hohen Standards wie Andere.
„Auf welche Standards beziehen sie sich?! Amerikanische? Wodurch die internationalen Normen und Vorschriften ruiniert wurden“, fragte Gharibabadi.
„Die USA können in ihren Behauptungen über Nichtverbreitungsbedenken nicht als ehrlich betrachtet werden, wenn sie selbst Tausende Atomsprengköpfe besitzen, derartige Waffen und das damit verbundene Know-how ausbreiten, sie gegen einen Nicht-Atomwaffenstaat einsetzten und die anderen mit der möglichen Verwendung dieser Waffen bedrohen. In der Tat ist ein solches Land nicht einmal berechtigt, über Bedenken hinsichtlich der Nichtverbreitung zu sprechen“, sagte der iranische Gesandte.
Gharibabadi fügte hinzu: „Das gleiche gilt für das israelische Regime, das einzige Regime im Nahen Osten, das keinem der Organe für Massenvernichtungswaffen angehört, und verschiedene Arten solcher Waffen entwickelt hat. Wie sehr sind die USA über diese bedrohliche Situation besorgt? “
Er merkte an, dass die Verantwortlichen der Nuklearagentur, einschließlich ihres verstorbenen Generaldirektors Yukiya Amano, behauptet haben, dass das Nuklearabkommen zwischen Iran und sechs Weltmächten im Jahr 2015 ein beispielhaftes Modell für die Verifizierung darstelle, das hoffentlich bei anderen Mitgliedern der Agentur umgesetzt werden könne.
„Das JCPOA [Atomabkommen] ist ein konkretes, hoch ausgearbeitetes Abkommen, das sich aus ausgewogenen Verpflichtungen seiner Teilnehmer zusammensetzt und wie jede andere Abmachung seinen Teilnehmern Nutzen bringen soll. In der Tat hat das Abkommen mit den hartnäckigen unverantwortlichen Verhaltensweisen der Vereinigten Staaten durch die Annahme gefährlicher Strategien und die Verhängung rechtswidriger einseitiger Sanktionen sein Gleichgewicht bei den Verpflichtungen verloren, was zum Verlust der wahrgenommenen Vorteile für Iran geführt hat“, betonte der iranische Gesandte.
"Daher ... tragen die Vereinigten Staaten die volle Verantwortung für die Folgen ihrer rechtswidrigen Handlungen, die eindeutig im Widerspruch zur Charta der Vereinten Nationen und den Bestimmungen der Resolution 2231 (2015) des Sicherheitsrates stehen, in der das Atomabkommen gebilligt wird", sagte er.
Der iranische Gesandte fuhr fort: „Obwohl die US-Regierung ihren Verpflichtungen nicht vollständig nachkam, ... hat sich die Situation verschärft, als sie am 8. Mai 2018 ihren einseitigen Rückzug aus dem JCPOA ankündigte. Genau diese Ankündigung und die darauffolgenden Zwangsmaßnahmen der US-Regierung und das Fehlen einer vollständigen und wirksamen Umsetzung der in dem JCPOA verankerten Verpflichtungen der EU/E3-Mitglieder zur Behebung der Situation haben den Deal vor ernsthafte Herausforderungen gestellt. “
Gharibabadi kritisierte daraufhin die europäischen Mitglieder der JCPOA, weil sie ihre Verpflichtungen nach dem Rückzug Washingtons aus dem Abkommen nicht erfüllt haben, und sagte: „Leider hat die EU/E3 auch ihre sanktionsbezogenen Verpflichtungen und Verpflichtungen im Zusammenhang mit der zivilen nuklearen Zusammenarbeit mit Iran nicht erfüllt. Daher ist es weder vernünftig noch ein praktischer Ansatz, Iran mit dem Wissen, dass die legitimen Vorteile Irans aus dem Abkommen nicht realisiert wurden, aufzufordern, seine Verpflichtungen vollständig umzusetzen. “
„Ich möchte auch die bereits ausgesprochene Position der Islamischen Republik Iran bekräftigen, dass Iran sobald das durch das Abkommen festgelegte Gleichgewicht zwischen den Rechten und Verpflichtungen der JCPOA-Teilnehmer durch die Aufhebung von Sanktionen und die Umsetzung von Verpflichtungen in diesem Bereich wiederhergestellt wird, bereit ist, seine Maßnahmen umzukehren", bemerkte er.
Nach dem Austritt der USA aus dem JCPOA begann die Islamische Republik, schrittweise nukleare Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Washington und Tel Aviv haben die IAEA unter enormen Druck gesetzt, damit sie das iranische Atomprogramm verteufeln.
Die Nuklearbehörde hat um Zugang zu iranischen Stätten gebeten, von denen der israelische Spionagedienst behauptete, sie hätten mit der Nukleararbeit der Islamischen Republik zu tun. Dies geschah obwohl das Statut der IAEA es ihr verbietet, in irgendeiner Weise Parteilichkeit auszuüben oder auf Informationen zu reagieren, die ihr von Geheimdiensten übermittelt wurden.