Auch Frankreich und Deutschland setzen Waffenexporte in die Türkei aus
Paris/Berlin (ParsToday/IRNA) - Frankreich und Deutschland haben aus Protest gegen die türkische Militärinvasion in Syrien Waffenverkäufe an dieses Land gestoppt.
Die türkische Militäroffensive im Nordosten Syriens gefährde die Sicherheit in Europa, teilten das französische Außen- und das Verteidigungsministerium am Samstagabend in Paris mit.
Ferner sagte Deutschlands Außenminister Heiko Maas der Bild am Sonntag, die Bundesregierung werde keine neuen Genehmigungen für Rüstungsgüter mehr erteilen, die durch die Türkei in Syrien eingesetzt werden könnten.
Die Lieferungen an die Türkei machten 2018 mit 242,8 Millionen Euro fast ein Drittel aller deutschen Kriegswaffenexporte (770,8 Millionen Euro) aus. In den ersten vier Monaten dieses Jahres hat Ankara Kriegswaffen für 184,1 Millionen Euro aus Deutschland erhalten.
Die Außenminister der Europäischen Union wollen ihre Haltung bei einem Treffen in Luxemburg am Montag koordinieren. Zuvor haben auch Finnland, Norwegen und die Niederlande ihre Waffenexporte an die Türkei gestoppt.
Die türkische Armee begann am Mittwoch vergangener Woche auf Befehlt des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung und Säuberung der Region an der syrisch-türkischen Grenze ihre Angriffe auf Nordsyrien. Es heißt US-Präsident Trump habe der Türkei mit dem Abzug der US-Streitkräfte von der syrisch-türkischen Grenze "grünes Licht" für die Angriffe gegeben.
Die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) drohten der Türkei mit Vergeltungsangriffen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen bislang mindestens 30 Zivilisten ums Leben. Zu den Toten aufseiten der Kurdenmiliz YPG gibt es dabei stark widersprüchliche Zahlen. Aut türkischer Seite sind nach Beschuss aus Nordsyrien im südosttürkischen Nusaybin acht Menschen getötet worden.
