wir und unsere Hörer- Teil 74
Hörerpostsendung am 14. August 2016 Bismillaher rahmaner rahim - Das Thema Reise und ferne Länder wird heute unsere Sendung durchziehen. Wir freuen uns, wenn Sie uns begleiten und begrüßen Sie recht herzlich zu unserem heutigen Hörer-Sender-Treffen.
Aber auch Olympia wollen wir nicht unerwähnt lassen, denn sicher werden unsere Hörerfreunde sich für diesen großen Sportwettbewerb interessieren und die Übertragungen vor dem Bildschirm verfolgen. Wegen der großen Zeitverschiebungen allerdings nicht immer einfach.
Deutschland hat ja nach einem längeren Anlauf begonnen beim Medaillenspiegel aufzuholen. Das iranische Olympiateam konnte seine erste Medaille am Freitag beim Gewichtheben gewinnen. Kianoush Rostami hat in der Gewichtsklasse bis 85 kg der Männer Gold geholt und seinen eigenen Weltrekord gebrochen. Er versprach auch, dass es nicht die letzte Medaille sei.
Und heute kommt noch die zweite klassische Medaillien-Disziplin der Iraner, nämlich das Ringen dazu. Da kann sich im Medaillenspiegel Irans also noch etwas tun. Und auch beim Taekwondo hat Iran schon Medaillenerfahrung. Im Jahr 2000 gab es in Sydney erstmals eine Medaille für Taekwondo, was sich auch bei den folgenden Olympiaden fortsetzte. In London kam dann 2012 noch die Leichtathletik dazu. Denn da gewann Iran beim Diskuswerfen eine Silbermedaille.
Bei der letzten Sommerolympiade in London hat Iran immerhin 12 Medaillien gewonnen, 4 davon waren Gold.
In Rio de Janeiro beteiligen sich dieses Mal 63 iranische Sportler, neun von ihnen sind Frauen, bei 15 verschiedenen Sportarten.
"Dabei sein ist alles" ist ein gutes Motto für diesen sportlichen Wettkampf – aber es gerät auch zunehmend in den Hintergrund, weil der Kampf um die Medaillen für die Sportler das Wichtigste scheint. Doping-Skandale sind immer mehr an der Tagesordnung – kein gutes Zeichen für einen sportlichen Wettkampf. Schade.
Fern von Doping und internationaler Konkurrenz hat unser Hörerfreund Dietmar Wolf heute mit einer persönlichen sportlichen Herausforderung begonnen, nämlich mit einer 14-tägigen Radtour. Wo sie ihn hinführt, erfahren Sie liebe Hörerfreunde nach ein wenig Musik aus seinen Zeilen, die uns per Mail erreichten.
"Liebe deutsche Redaktion.
Hier mal wieder ein Empfangsbericht. Leider ist der Empfang im Moment auf beiden Frequenzen nicht ganz so gut. Ich meine die 7235 und die 9660 Khz. Gut dass es 2 Frequenzen gibt, da kann man sich dann immer das "im Moment Beste" aussuchen. Leider kommen meine SINPO-Werte nicht über 4-3-4-3-3 hinaus. Das ist nicht so besonders, mag aber vielleicht auch am Wetter liegen?
Hoffe meine E-Mail kommt bei Ihnen an? Habe in meinem Email-Account noch diese andere Adresse vorgefunden [email protected] ? Diese hatten Sie in der Sendung gemeint oder?
Lieber Herr Wolf und alle anderen, diese zweite Mailadresse ist richtig, wir bitten Sie um Verwendung neben der bekannten Mailadresse. Danke.
Nun weiter mit den Zeilen von Dietmar Wolf:
"Bedanken möchte ich mich auch für den ausführlichen Bericht über die Deutsche Welle, der wohl von unserem Hörerfreund Bernd Seiser angestoßen wurde?
Also Danke an IRIB, dass Sie das gesendet haben und Danke Dir Bernd, dass Du so tapfer für uns DX-er kämpfst!
Ja es ist wirklich mehr als bedauerlich dass es keine deutschen Radiosendungen auf KW oder MW im Ausland mehr zu empfangen gibt. Es sei denn man hört IRIB…..…
Internet ist da für mich keine wirkliche Alternative, da es nicht überall kostenloses W-lan gibt und via Handy dank roaming eine teuere Angelegenheit wäre.
Ich selbst werde morgen eine 14-tägige Radreise antreten. Ich fahre mit Rad und Zelt von Hammelburg nach Passau, dann nach Linz und Wien und über Bratislava nach Budapest….. Dort setze ich mich dann in einen Zug und fahre wieder heim. Es werden rund 140 km pro Tag geradelt. Natürlich werde ich durch die Großstädte nicht nur einfach durchradeln, sondern werde mir da auch etwas ansehen. Einen kleinen Weltempfänger nehme ich natürlich auch mit, mal sehen wie IRIB so in Österreich, der Slowakei und Ungarn zu empfangen ist. Ich werde berichten.
Jetzt brauche ich nur noch gutes Wetter.
PS: Über eine neue QSL-Karte würde ich mich freuen.
Bis demnächst Euer Dietmar Wolf"
Das von Dietmar Wolf an die Mail angehängte Bild – für das wir besonders danken – zeigt ihn mit seinem Fahrrad in Startposition.
Wir wünschen ihm Gottes Segen auf allen Wegen, die ihn zu seinen Zielen dieser Reise führen. Und freuen uns natürlich, wenn wir demnächst für Sie alle einen Reisebericht von Herrn Wolf vorlesen dürfen.
Herr Wolf nahm ja auch Bezug zur von OM Bernd Seiser angeregten Information über die Deutsche Welle in unserer letzten Sendung und bedankte sich bei ihm.
OM Bernd Seiser seinerseits will sich auch bedanken, und bei wem er das tut erfahren sie jetzt:
"Ich möchte mich bei allen unseren Hörerklubmitgliedern für ihre Teilnahme am Wunder Indonesien-Quiz 2016 bedanken.
Dieses Jahr hat leider kein Hörerklubmitglied von uns die Reise nach Indonesien gewonnen, aber das die deutsche Redaktion in Jakarta zum dritten Mal in Folge trotzdem einen deutschsprachigen Gast bekommt, empfinde ich als grosse Wertschätzung und Anerkennung der deutschen Redaktion der Stimme Indonesiens. Da hat die Beteiligung jeder Zuschrift an die deutsche Redaktion mit dazu beigetragen, deshalb Danke für die Unterstützung aller Teilnehmer und auch für den Hinweis bei IRIB.
Und außerdem schrieb Herr Seiser:
"Wenn am Sonntag noch Zeit für Hörergrüße bleibt, so möchte ich gerne unser Hörerklubmitglied Oskar Schmitt freundlich grüßen. Außerdem grüße ich Hans Kopyciok, unser Ehrenmitglied des RTI-Hörerklubs Ottenau;
Harald Gabler, den 1. Vorsitzenden des Rhein Main-Radioclubs und auch Mitglied im RTI-Hörerklub Ottenau;
Manfred Korn in Stuttgart, ebenfalls Mitglied im RTI-Hörerklub und Koordinator der Initiative für eine deutschsprachige Kurzwelle der Deutschen Welle.
Ich möchte ihnen sowie auch Tamara Mantel zu ihren Geburtstagen in dieser Woche gratulieren.
Und wir schließen uns den Grüßen und Glückwünschen von Herrn Seiser an. Danke lieber Herr Seiser, dass Sie diese Tradition aufrecht erhalten. Sie stärkt den persönlichen und familiären Charakter unserer Hörerpostsenung.
Aufs Beste in die Hörerfamilie integriert ist auch unsere liebe Martina Pohl. Ihr eigenes Engagement ist der Grund dafür. Sie hört regelmäßig unsere Sendungen, schreibt regelmäßig detaillierte Empfangsberichte und beteiligt sich immer wieder mit wertvollen Beiträgen an der Hörerpostsendung. Neben Paul Gager war sie es, die den TV-Tipp über einen Dokumentarfilm mit dem Titel "Mit dem Zug durch Iran" gegeben hat. Und sie war auch so nett, unsere Bitte um einen Bericht über diesen Film zu erfüllen. Hier ist er nun:
"Liebe Redaktion von IRIB, anbei ein kleiner Bericht über den Dokumentarfilm „Mit dem Zug durch den Iran“, den es diese Woche auf dem Bildschirm zu sehen gab. Ein Fernsehteam begibt sich auf eine 1400 km lange Reise auf Schienen und lässt den Zuschauer mit einer interessanten, etwas anderen Perspektive daran teilhaben. Die Zugabteile werden gründlich herausgeputzt, bevor die Abfahrt in Chorramschahr am Schatt al-Arab beginnt. Unterdessen wird auch ein ehemaliger Lokführer interviewt. Nebenbei wird auch erwähnt, dass Persien 1925 ein strukturschwaches Agrarland war. Der Bau der Transiranischen Eisenbahn dauerte 11 Jahre.
Bei einem weiteren Zwischenstopp werden die Wassermühlen in Schuschtar besucht. Dann erfolgt der Aufstieg ins Zagros-Gebirge, einem landschaftlich schönen Abschnitt. Bei Gebetszeiten bleiben sogar die Züge stehen. Fahrgäste werden interviewt und die Reise auf einem Schienen-Trolly fortgesetzt. Sichere Jobs bei der Staatsbahn sind begehrt.
Bischeh mit dem hohen Wasserfall ist erreicht. Wo es Wasser gibt, gibt es auch Kultur, sagt ein Mann in die Kamera. Der höchste Punkt der Eisenbahnroute ist 2217 Meter. Qom ist eine weitere Station dieser Zugfahrt. Eine Grabmoschee ist zu sehen. Eine lange Reise macht auch Hunger, weshalb ein Konditor beim Zubereiten von Sohan gezeigt wird. Weizenkeime, Mehl und Zucker sind die Zutaten. Nun geht es Richtung Teheran. Bis dahin sind es noch 135 km. Der Zug rauscht durch die Wüste. Hier liegt die Seidenstraße. Schöne Bilder einer Karawanserei folgen. Bald rollt der Zug im Hauptbahnhof von Teheran ein. Dieser wurde von den Deutschen gebaut, sagt der Sprecher. Vom Hausberg aus hat man die gesamte Größe von Teheran vor sich. Kurz sieht man den Freiheitsturm. Einen kurzen Aufenthalt beim größten Bazar der Welt, mit 10 km langen Gängen, darf nicht fehlen. Bilder eines stillgelegten Bahnhofes, eines heiligen Wallfahrtsortes für Schiiten und eine Aufnahme eines riesigen Korans am Bahnhof von Teheran folgen, bevor die 2. Etappe von 460 km in voller Fahrt weiter geht.
Einige Männer reinigen ihre Teppiche im Wasser. Nun sind die Ausläufer des Elbursgebirges zu erkennen. Der Norden des Iran ist reich an Bodenschätzen. Früher brauchten Dampflokomotiven viel Kohle. Vorbei geht es an der Siegesbrücke, bevor der Kaspische Küstenstreifen näher rückt. In dieser Gegend wächst viel Reis. Einer Frau, die Brot bäckt und Brei kocht, wird über die Schulter geschaut. Wenn ich es richtig verstanden habe, müssen Gäste im Zug in der Fastenzeit sich nicht an die Fastenregeln halten. Nun nähert sich die Fahrt langsam dem Ende zu. Wir sind am Kaspischen Meer, dem größten Binnensee der Erde angelangt, in Bandar-e Torkaman. Wildpferde gibt es auch. Das Ende einer abenteuerlichen Reise auf Schienen, in 45 Minuten zusammengefasst, ist vorüber. Viele Grüße sendet Euch Martina"
Herzlichen Dank liebe Frau Pohl für Ihre Mühe, wir und alle, die den Film nicht gesehen haben, freuen uns durch Ihren Bericht einen Einblick davon bekommen zu haben. Wir hoffen unsere lieben Hörerfreunde werden solche Beiträge – neben unseren Sendungen – auch mal als Anreiz nehmen für eine eigene Reise in unser sehenswertes Land.
Die QSL-Karten und Postkarten, die wir Ihnen immer wieder zuschicken sollen ja auch einen Teil dazu beitragen. Unserem Postkartensammler Volker Willschrey – von dessen Steckenpferd wir erst kürzlich berichteten – haben wir auch mit weiterem Material für sein Hobby eine Freude machen können:"Liebe Freunde in Teheran,
heute bekam ich Ihren Brief mit 10 wunderschönen Ansichtskarten von iranischen Städten. Habe mich riesig darüber gefreut. Wirkliche Glanzstücke für meine Sammlung.
Herzlichen Dank!
Die besten Grüße Volker Willschrey"
Jetzt kommt unsere Verschnaufpause mit dem Musikstück. Wir hoffen Sie finden Wohlgefallen an diesen Klängen.
Auf zu neuen Horizonten, denn unser werter langjähriger Hörerfreund aus dem Breisgau will uns heute noch in sein neues Spezialgebiet entführen. So schrieb er am 8. August:
"Liebe Freunde,
heute morgen ist bei "China Heute" mein neuer Artikel erschienen, in dem es um die neue Seidenstraße geht. Ein unglaublich spannendes Projekt, wie ich finde. Schaut doch mal rein. Über ein Feedback würde ich mich freuen. Hier ist der direkte Link http://german.chinatoday.com.cn/zhuanti/2016-08/08/content_725914.htm
Viel Spaß mit der Geschichte. Grüße aus dem Breisgau, Helmut Matt"
Der Titel seines Artikels lautet: Ein Gürtel, eine Straße – Die Wiedergeburt der Seidenstraße
Bevor Herr Matt auf die neue Seidenstraße eingeht, gibt er erst einmal einen Einblick in die Geschichte dieses historisch so bedeutenden Verbindungsweges zwischen Ost und West, der ja auch in unserem Land eine große Bedeutung hatte und auch in Zukunft wieder haben soll:
Die „Seidenstraße“ - bis in unsere Zeit hat dieser Name nichts von seinem geheimnisvollen Klang und dem sagenumwobenen Nimbus längst vergangener Tage verloren. Zahllose Mythen, Geschichten und Legenden beleben seit mehr als 2000 Jahren die menschliche Vorstellungskraft. Tatsächlich war die klassische Seidenstraße die erste große Handelsstraße der Menschheit. Die Anfänge der Seidenstraße reichen zurück ins erste vorchristliche Jahrhundert - im Reich der Mitte herrschte damals die Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220). Die Seidenstraße war ein ebenso frühes wie komplexes Netz aus Straßen, Handelsplätzen und Verbindungswegen zu Wasser und zu Lande mit aller dafür benötigten Infrastruktur. Als Brücke Chinas zu anderen asiatischen aber auch europäischen und afrikanischen Ländern ermöglichte sie den Handel und den Transport von Waren und Gütern und leistete zugleich auch einen wichtigen Beitrag zu Austausch und Interaktion der Kulturen. Die Seidenstraße war nicht nur Handelsweg, sie war zugleich auch eine Straße des Dialogs und des Austauschs zwischen Ost und West.Der Begriff "Seidenstraße" stammt vermutlich von Ferdinand von Richthofen (1833-1905), dem Begründer der modernen Geomorphologie. Allerdings sollen auch schon die Byzantiner einen ähnlich lautenden Begriff gekannt haben - was nicht verwundert: Seide und Seidenprodukte galten über die Jahrhunderte als eine der wichtigsten Handelswaren auf dem Weg zwischen China und dem Abendland. Ausgangspunkt des verzweigten Wegenetzes war in jenen Tagen das nordöstliche Xi‘an. Die „südliche Seidenstraße" führte von dort aus über Afghanistan, Kirgisistan, Usbekistan und den Iran bis ins ägyptische Alexandria. Eine weitere Route verlief von Kabul aus nach Karatschi in Pakistan und von dort auf dem Seeweg weiter über Persien bis nach Rom.
Bis zum zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung führte die Seidenstraße, von Westen nach Osten aus betrachtet, durch große Reiche: Von Rom durch das Partherreich und das zentralasiatische Kuschana bis in das Reich der chinesischen Han-Dynastie. Seine höchste Blüte erlebte das Wegenetz in der Zeit der Tang-Dynastie (7. bis 9. Jahrhundert). Während in erheblichem Umfang Produkte und Techniken wie beispielsweise die Herstellung von Papier, Porzellan, Lackfarben oder auch der Kompass den Weg von China in den Westen fanden, bereicherten zentralasiatische und westliche Gewürze, Gold und Silberwaren, aber auch Kleidung, Musik und Tänze die Lebenswelt im Reich der Mitte.
Nachweislich gelangte vor mehr als 2000 Jahren auch der Buddhismus über die Seidenstraße von Indien aus nach Xinjiang und breitete sich von dort aus über ganz China aus. Die buddhistischen Mogao-Grotten in Dunhuang und die Longmen-Grotten in Luoyang sind die berühmtesten bis heute erhaltenen Manifestationen dieser Expansion religiöser Vorstellungen.
Mit dem Aufschwung und der zunehmenden Bedeutung der Seefahrt verlor die Seidenstraße allmählich an Gewicht - bereits im 10. Jahrhundert, zur Zeit der Song-Dynastie (960 – 1279), wurde der einst so wichtige Handelsweg kaum noch genutzt. Über die Jahrhunderte versank die Seidenstraße in Vergessenheit.
Wir hoffen bei Ihnen liebe Hörerfreunde nicht in Vergessenheit zu geraten und verabschieden uns angesichts des Endes der Sendezeit für heute.
Bis auf bald und Choda hafez – Gott schütze Sie!