wir und unsere Hörer- Teil 77
Hörerpostsendung am 04.September 2016 Bismillaher rahmaner rahim - Der neunte Monat des christlichen Kalenderjahres hat begonnen, und damit auch der Herbst aus meteorologischer Sicht.
Wir begrüßen Sie liebe Hörerfreunde also zur ersten Herbstsendung in diesem Jahr und wünschen Ihnen allen zusammen mit unserem lieben Hörerfreund Heinz-Günter Hessenbruch einen guten Beginn der neuen Jahreszeit:
"Hallo und guten Tag liebe Leute in Teheran, wünsche Ihnen allen einen guten Start in den Monat September.
Ein alter Spruch im Remscheider Dialekt sagt:
Dann em September sammeln sech de Schwalwen on trecken i'enfach wäg.Märr fängt so langsam aan te truren, de mi'este Arbet hannt de Buren.
Herr Hessenbruch hat sich gleich gedacht, dass nicht alle seinen Dialekt verstehen und hat deshalb die Übersetzung für seinen Remscheider Spruch mitgeliefert:
Dann im September sammeln sich die Schwalben und ziehen einfach weg.Man fängt so langsam an zu trauern, die meiste Arbeit haben die Bauern.
Herr Hessenbruch hat aber nicht nur einen alten Remscheider Spruch auf Lager, sondern gleich eine ganze Reihe von Fragen:
"Ja, nun meine Fragen, gibt es in Teheran noch alte Dialekte die überwiegend von den älteren Bewohnern gesprochen werden? Werden die Dialekte gepflegt? Und von wem?
Gibt es Bauernregeln und Monatssprüche?Und welche Vögel ziehen aus dem Iran in den Süden? Oder ist Iran eher ein Gastland für die nordischen Zugvögel?
Freue mich auf Ihre Erklärungen, Danke.Mit Gruß, Ihr Heinz Günter Hessenbruch"
Da in dem Remscheider Spruch von den Schwalben die Rede ist, wollen wir gleich erwähnen, dass die Schwalben ja zu den bekanntesten Zugvögeln gehören, und die europäischen Rauchschwalben nicht nur in Mittel- und Südafrika, sondern auch in Indien und Iran überwintern.
Ansonsten ist Iran auch Gastland für viele weitere Zugvögel, manche von ihnen überwintern hier, andere machen nur Zwischenstation. Sie kommen aus vielen Ländern, wie China, Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidschan und Armenien, Ost- und Westsibirien und den skandinavischen Ländern. Zu einem der bedeutendsten Aufenthaltsorte gehören die Feuchtgebiete in der nordiranischen Provinz Mazandaran, und besonders der Bezirk Fereidun Kenar ist wegen seines besonderen Klimas und der reichlich vorhandenen Nahrungsquellen für die Vögel zum Überwintern bestens geeignet.
Aber nicht nur die Zugvögel finden hier in Iran ihre Nahrungsquellen, sondern auch umgekehrt dienen die Vögel den Menschen zur Nahrung. Leider sind wohl einige von diesen Zugvögeln vom Aussterben bedroht, dazu gehören z.B. Sibirischer Kranich, Singschwan, Höckerschwan, Brautgans, Weißkopf-Ruderente, Rohrdommel, Purpurhuhn, graue Pelikane, Brandgans, und eine Vielzahl von Raubvögeln und Eulen.
Über das Thema könnte man natürlich noch stundenlang reden, was aber über den Rahmen unserer Sendung hinausgehen würde.
Herr Hessenbruch wollte auch noch etwas über Dialekte wissen, die in Teheran gesprochen werden. So wie bei den Zugvögeln ist es auch mit den Dialekten, ein Thema, womit man Stunden füllen könnte, die wir nicht haben. Wir wollen deshalb nur kurz erwähnen, dass die iranische Hauptstadt Teheran quasi ein Spiegel der Bevölkerung des ganzen Landes ist, wo dutzende Sprachen und Dialekte des iranischen Vielvölkergemisches zu hören sind. Zu den persischen Dialekten zählen Fars, Kord, Balutsch, Masandarani, Gilaki, Bachtiari, Lori, Talaschi, Samnani u.a.. Außerdem gibt es noch die Turksprachen Azeri, Qaschqai, Schahsawan, Turkeman, Teimuri, Afschar, Dschamschidi, Qadchar, Bayat und andere Sprachen wie Kurdisch, Luri, Arabisch, Laki, Tati, Armenisch und weitere.
In Teheran finden sich wie gesagt von allen diesen Dialekten, Sprachen und Mundarten Menschen, die sie sprechen und pflegen. Um diesem Sprachengewirr Herr zu werden ist die Amtssprache natürlich wie überall im Land Farsi. Im Laufe der Zeit werden somit wohl manche der Dialekte und Mundarten aussterben. Das ist nicht nur ein iranisches, sondern auch internationales und mit der Globalisierung wachsendes Problem.
In Herrn Hessenbruchs Fragenpaket steht auch noch die Frage nach Bauernregeln und Monatssprüchen, aber dazu kommen wir ein ander Mal. Wir bedanken uns bei Herrn Hessenbruch für seine August-Empfangsberichte. Er hat uns wieder jeden Abend gehört, und zwar über die 9660 kHz mit Sinpo-Werten von 3 und 4.
Nicht alle haben wie Herr Hessenbruch am Abend Zeit unsere Sendungen zu empfangen. Dies können wir auch den Zeilen die unser Hörerfreund Volker Willschrey in seiner Mail vom 29. August schrieb, entnehmen:
"Liebe Freunde von IRIB,
weitere 10 Empfangsberichte sind fertig geworden und warten darauf, nach Teheran geschickt zu werden. Vielen Dank für die interessanten Sendungen, die ich in den letzten Wochen gehört habe und natürlich auch vielen Dank für die Erwähnung meines Briefes am 14. August.
Wirklich schade, dass IRIB kein Morgenprogramm mehr ausstrahlt. Dadurch war es mir wesentlich öfter möglich, Ihre Sendungen zu hören. Der Abend fällt meistens zusammen mit anderen Terminen und ich muss auch versuchen, sowohl die Sendungen von IRIB, als auch die von der Stimme der Türkei zu hören, wobei ich keine davon vernachlässigen möchte. Leider senden beide zur gleichen Zeit.
Hier nun meine Berichte 1821 bis 1830. Über eine QSL-Bestätigung würde ich mich wieder freuen. Vielen Dank im Voraus.
Die besten Grüße nach Teheran, auch von meiner Familie.
Bis zum nächsten Mal, Ihr Volker Willschrey"
Vielen Dank Herr Willschrey für weitere Empfangsberichte von Juni, Juli und August. Mit den SINPO-Werten könnte es besser stehen, die 4 ist nur selten auszumachen und manchmal muss Herr Willschrey auch auf Internet ausweichen.
Mit dem Empfang unserere Abendfrequenz 9660 kHz klappt es bei Martina Pohl am Bodensee aber besser, bei ihr gibt es SINPO-Werte von zumeist 4, was sie uns mit ihren weiteren 5 Empfangsberichten, die zwischen dem 3. und 16. August angefertigt wurden, belegt hat. Dazu schrieb sie in aller Kürze:
"Liebe Redaktion von IRIB, anbei wieder 5 Empfangsberichte. Diese Woche hatten wir von morgens bis abends Sonnenschein pur. Das Thermometer kletterte nach oben. Heute Nacht gab es ein kleines Gewitter. In der nächsten Zeit geht es für ein paar Tage nach Österreich. Viele Grüße von Eurer Martina Pohl "
Besten Dank liebe Frau Pohl und schöne Tage in Österreich. Wie vom Deutschen Wetterdienst zu erfahren war, soll das Wetter im September ja überdurchschnittlich warm werden, das gilt sicherlich auch für Österreich. Gute Bedingungen für eine Reise.
Einen Mail-Eingang konnten wir auch wieder von Hörerfreund Ralph Urbancyk verzeichnen, von dem wir schon länger nichts gehört haben. Am 27. August hieß es in seiner Mail:"Gerade wollte ich wieder einmal einen Brief an das deutsche Programm der Stimme der Islamischen Republik Iran schreiben, da merke ich, dass dieser ältere Empfangsbericht vom 11. Juni immer noch darauf wartet, abgesendet zu werden. An diesem Tag hatten Sie sich in einer weiteren Episode der Sendereihe "Iranische Dörfer - ihre Attraktionen und Wunder" wieder dem ländlichen Leben in zwei Regionen Irans gewidmet. Mir gefällt diese Sendereihe sehr, da sie erfahrbar macht, wie viele unterschiedliche Regionen und Traditionen es in Ihrem schönen Land gibt. Denn diese Traditionen werden vorrangig auf dem Land an die folgenden Generationen vererbt, das ist auf der ganzen Welt so. Und was wären die Menschen in den Städten ohne die Bauern auf dem Lande, welche die Nahrungsmittel produzieren, ohne die kein Leben möglich ist.
Faszinierend sind auch die dazugehörigen Internetseiten auf Pars Today, auf denen sieben Episoden zum Nachlesen angeboten werden, jeweils einschließlich eines tollen Videos. Bitte bestätigen Sie meinen Bericht mit Ihrer QSL-Karte. Mit besten Grüßen, Ihr Hörer Ralf Urbanczyk"
Auch Herr Urbanczyk konnte uns mit SINPO-Werten von 4 empfangen. Vielen Dank für Ihren Bericht.
Wie Herr Urbanczyk in Eisleben, so hört unser Hörerfreund Joachim Thiel in Wuppertal auch sehr gerne unsere Sendereihen über Iran, Land und Leute und Kultur. Einem seiner letzten Empfangsberichte fügte er folgende Zeilen bei:
"Überrascht war ich von der Vielzahl der Namen für iranische Teppiche, die in Verwendung sind. Außerdem hat mir das Programm über die Teppiche gut gefallen, wie alle Sendungen über iranisches Kunsthandwerk."
Das freut uns liebe Hörerfreunde. Nun machen wir wieder eine musikalische Pause mit unserem Musikstück, das Ihnen ja ebenfalls ein Stück iranischer Kultur und Tradition vermittelt.
Jetzt wollen wir die Abteilung Mail-Eingänge der Hörerpostmappe erst einmal verlassen, und aus der Abteilung Posteingang Teheran einen Brief herausnehmen und vorlesen. Es ist der zweite Brief, den wir in diesem Jahr von Herrn Florian Krug aus dem Kasseler Land bekommen haben. Im März hatte er uns geschrieben, dass er sein altes Hobby, nämlich den Kurzwellenempfang wieder aufgenommen hat und sein altes Röhrenradio wieder funktioniert. Nun lesen wir seinen zweiten Brief an uns vom 9. August vor:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
herzlichen Dank für Ihre Rückantwort. Diese hat mich sehr gefreut. Anbei finden Sie wieder 2 Empfangsberichte, wo ich Sie auch bitten möchte, mir diese in Form einer QSL-Karte zu bestätigen. Ebenso finden sie eine Übersicht meiner Röhrenradios mit Baujahren und Besonderheiten. Mein Lieblingsradio ist das rot umrahmte, welches ca. 65 Jahre auf dem Buckel hat. Mit diesem Radio und einer 20 Meter Drahtaußenantenne höre ich Ihr Programm recht zuverlässig und verständlich.
Leider gibt es immer noch keinen Frieden im Nahen Osten. Wenigstens verliert ISIS an Boden.
Was ich auch mit Sorge betrachte, ist die aktuelle Entwicklung in der Türkei. Warum müssen wir anderen unseren Willen aufzwingen? Warum tötet man im Namen einer Religion?
Gott möge Sie schützen und über Sie wachen! Dies wünsche ich Ihnen und Ihren Familien!
Nach Möglichkeit gehen Sie bitte noch mehr auf die Hinter-gründe des Nahen Ostens ein.
Herzliche Grüße aus Deutschland Florian Krug"
Vielen Dank für Ihre Empfangsberichte, Ihre Zeilen und Ihre kleine bebilderte Radioausstellung, die für uns sehr interessant ist.
Zu den historischen Radios von Herrn Krug gehören sein Lieblings-Röhrenradio Sachsenwerk Qlympia 502 W - Baujahr 1951-52, ein Nordmende Carmen - Baujahr 1953-58, ein Neckermann/Körting Stereo Dynamic - Baujahr 1957-58, und ein Loewe Opta Komet, Baujahr 1959-60.
Die beiden Empfangsberichte von Anfang August bestätigen uns SINPO-Werte von 3, mit denen sich Herr Krug ja zufrieden zeigte.Unseren Hörerfreunden Gager und Leupold können wir mitteilen, dass auch ihre Post bei uns in Teheran eingegangen ist. Die Postschnecke scheint ein paar PS zugelegt zu haben, denn die Laufzeiten sind wesentlich kürzer geworden. Mehr dazu beim nächsten Mal.
Heute aber noch zum versprochenen Donau-Radtour-Reisebericht von Hörerfreund Dietmar Wolf, denn er hatte ja geschrieben: "Beste Grüsse, ein Reisebericht folgt, wenn ich wieder zuhause bin und einen Laptop habe."
Mit der Mail vom 28. August kam dann der angekündigte Bericht mit vielen schönen Bildern, die wir Ihnen bedauerlicherweise hier nicht zeigen können. Einleitend schrieb Herr Wolf:
"Liebe Freunde in Teheran, auch im Ausland habe ich natürlich nicht auf IRIB verzichtet. Dank Kurzwelle konnte ich ohne Kosten und Internet IRIB genießen. Der Empfang, besonders in Ungarn auf dem Campingplatz in Acs, war sehr gut."
Dazu hatte uns Herr Wolf zuvor schon ein dokumentarisches Video geschickt, für das wir besonders danken.
Er schreibt weiter: "Doch nun etwas zu meiner Radreise: Das Tagespensum von 140 km konnte ich leider nicht realisieren, habe zwar fleißig trainiert, aber 22 kg Gepäck (Zelt, Kocher, Schlafsack etc.) wollen auch transportiert werden. So waren es täglich zwischen 100 und 120 km. Gefahren bin ich mit meinem Brompton Faltrad. In Passau ging es dann los. Ich hatte herrliches Wetter und musste gleich etwas schneller fahren, damit ich bei 30 Grad genügend Fahrtwind zum Kühlen hatte.
Nach kurzer Fahrt verließ ich bereits Deutschland und war schon Richtung Linz unterwegs. Ab und zu musste ich mit einer Fähre die Donau überqueren und erreichte dann zügig Linz.
Nach einer kurzen Nacht am Donauufer und jeder Menge Stechmücken trieb mich die Sonne wieder aufs Rad, denn im Zelt wurde es bereits gegen 7 Uhr in der Früh zu warm.
Auf dem Weg nach Wien machte Herr Wolf in der Stadt Melk Station, um das berühmte Benediktinerkloster Stift Melk, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, zu besichtigen.
An der Donau entlang machte Herr Wolf auch noch kleine Wettrennen mit den Ausflugsdampfern für Touristen.
In Herrn Wolfs Reisebericht heißt es weiter:
In Wien habe ich dann einen ganzen Tag Radpause gemacht und mir Alles angesehen, was natürlich an einem Tag gar nicht möglich ist! Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Bratislava, um dort unter anderem den Radiosender Rozhlas a televízia Slovenska zu besuchen. Jana Hrbeková von der deutschen Redaktion erwartete mich schon und zeigte mir zu allererst die Kantine im Funkhaus. Da ich seit gut einer Woche nur von Konserven gelebt habe, war dies die TAT des TAGES.
Besonders toll war die anschließende Sightseeing Tour auf dem Rad durch Bratislava und die liebe Jana war mein „Personal Guide“.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Ungarn. Die Straßen des Donauradweges waren bis hier perfekt ausgebaut, aber in Nord-Ungarn da gab es dann auch mal keine oder sehr schlechte Fahrbahnen. Hier ist die Zeit noch etwas stehen geblieben.
Besonders erwähnen muss ich, dass man in Ungarn natürlich mit Forint zahlen muss. Das hatte ich vergessen, aber der "Herbergsvater" vom Campingplatz akzeptierte auch Euro. Am nächsten Tag waren es leider nur noch 14 Grad und Regen, Regen, Regen und nochmals Regen. Nach 65 km hatte ich die Nase gestrichen voll und beschloss etwas zu „schummeln“ und suchte die nächste Bahnstation.
An Camping war an so einem Tag auch nicht zu denken, deshalb suchte ich mir ein schickes Hotel am Wegesrand!
Am nächsten Tag war wieder Sommer und Budapest entschädigte mich für ALLES. Ich verbrachte dann noch einen extra Tag in Budapest, bevor ich mit dem Zug wieder nach Hause gefahren bin.
Mein persönliches "Résumé": Ich habe wahnsinnig viel gesehen - Ich habe 3 Kg abgenommen bin 1200 km Rad gefahren - genau so eine Radreise werde ich wieder machen, denn obendrein ist diese Art des Urlaubs auch extrem günstig und gut für meine persönliche C02 Bilanz. Beste Grüße Dietmar Wolf"
Mit einem herzlichen Dank für alle eingegangene Post und Empfangsberichte sowie für den kleinen Reisebericht von Herrn Wolf, verabschieden wir uns heute von Ihnen liebe Hörerfreunde und hoffen, dass Sie wieder interessante Informationen von unserem heutigen Hörertreff mit in die neue Woche nehmen können.
Alles Liebe und Gute und Choda hafez – Gott schütze Sie.